Arbeitsmarkt in der Region Ältere Arbeitslose vom Aufschwung abgehängt

Bonn · Die Arbeitslosenquote sinkt in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis im Mai auf 5,6 Prozent. Vor allem junge Leute finden Jobs, wer älter als 50 ist, hat es schwer.

 ARCHIV - Passanten stehen am 02.02.2016 vor der Bundesagentur für Arbeit in Hannover (Niedersachsen). Am 31.05.2017 werden die aktuellen Arbeitslosenzahlen für Niedersachsen und Bremen bekannt gegeben. Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

ARCHIV - Passanten stehen am 02.02.2016 vor der Bundesagentur für Arbeit in Hannover (Niedersachsen). Am 31.05.2017 werden die aktuellen Arbeitslosenzahlen für Niedersachsen und Bremen bekannt gegeben. Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++

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Ältere Arbeitslose können vom anhaltenden Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt in der Region kaum profitieren. Das geht aus den gestern vorgestellten Daten der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg für den Monat Mai hervor. Während das Arbeitsamt bei der Jugendarbeitslosigkeit in der Region einen Rückgang um 90 Menschen verzeichnete, die eine Stelle gefunden haben, meldeten 56 mehr Arbeitsuchende, die älter als 49 Jahre sind.

Insgesamt hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt in der Region wie in den Vormonaten noch einmal verbessert. Die Arbeitslosenquote sank im Mai auf 5,6 Prozent nach 6,0 Prozent im Vorjahresmonat. „Zum zweiten Mal hintereinander verzeichneten wir den landesweit stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit“, teilte die Behörde mit. Im Mai suchten in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis knapp 27 000 Menschen eine Stelle. Gleichzeitig stieg die Zahl der gemeldeten freien Arbeitsplätze im Vorjahresvergleich um 10,5 Prozent auf rund 7 000.

Prognose hin zu Rückgang der Arbeitslosenzahl

In Deutschland sind wegen des anhaltenden Wirtschaftsbooms inzwischen weniger als 2,5 Millionen Menschen arbeitslos. Von April auf Mai sank die Zahl der Jobsuchenden um 71.000 auf 2,498 Millionen, wie die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch mitteilte. Bayern erreichte als erstes deutsches Bundesland eine Arbeitslosenquote von nur noch drei Prozent.

Im Mai lag die Arbeitslosenzahl in Nordrhein-Westfalen bei gut 702 000 Menschen und damit um mehr als drei Prozent unter dem Vorjahreswert, wie die Arbeitsagentur NRW am Mittwoch mitteilte. Die NRW-Arbeitslosenquote fiel im Jahresvergleich um 0,3 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent. Bis in den Juli werde die Arbeitslosenzahl voraussichtlich weiter zurückgehen, hieß es.

Integration der Flüchtlinge schreitet voran

Mit dem Rückenwind dieser günstigen Entwicklungen schreitet auch die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt planmäßig voran. Wie Scheele sagte, sind nach absolvierten Vorbereitungskursen derzeit rund 170.000 Flüchtlinge arbeitslos gemeldet. Das bedeute auch, dass sie nun in Jobs vermittelt werden können. Gleichzeitig seien 140.000 Flüchtlinge bereits in Arbeit gebracht, 40.000 mehr als vor einem Jahr.

Die Zahlen bewegten sich innerhalb der Prognose, wonach binnen eines Jahres zehn Prozent der Flüchtlinge in Jobs gebracht werden können. Scheele sagte, nach fünf Jahren solle der Anteil bei 50 Prozent liegen, nach zehn bis zwölf Jahren bei 63 oder 64 Prozent und damit auf dem Niveau anderer Migranten.

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