Flops mit Geldanlage Anwalt sieht Schwerpunkt bei Sparkasse KölnBonn

KÖLN/BONN · Die Verbraucherzentrale NRW bietet Anlegern, die möglicherweise von ihrer Bank zu Finanzprodukten falsch beraten worden sind, Hilfestellung. Wie berichtet, hatten sich in den vergangenen Tagen viele Leser gemeldet, die mit Prorendita-Fonds und anderen in der Zeit vor der Finanzkrise durch die Sparkasse KölnBonn vermittelten Produkten zum Teil erhebliche Verluste erlitten haben. Eine Kundin der Sparkasse hatte deswegen Schadenersatz vor dem Landgericht Köln erstritten (AZ 3 O 462/11).

 Ein Formular der Bonitätsauskunft.

Ein Formular der Bonitätsauskunft.

Foto: dpa

"Wir bieten Bankkunden, die bei Kapitalanlagen finanzielle Schäden erlitten haben, in unseren Beratungsstellen in Köln, Bonn und Brühl eine kostenpflichtige Rechtsberatung an", sagte eine Sprecherin der Verbraucherzentrale NRW auf Anfrage. Der Kölner Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht Martin Schleicher, der nach eigenen Angaben seit 1983 für die Verbraucherzentrale NRW dazu die Rechtsberatung in der Region durchführt, spricht von mehreren Fällen pro Woche, die bei ihm aufschlagen.

Es sei auffällig, wie oft dabei Kunden der Sparkasse KölnBonn um Rat suchten. "Die Sparkasse ist zwar ein großes Institut, deshalb gibt es auch viele Anfragen, die Kreissparkasse ist aber deutlich seltener vertreten", schildert Schleicher die Erfahrungen. Die Kreissparkasse lasse Schadenfälle auch über eine entsprechende Versicherung regeln. "Bei der Sparkasse KölnBonn müssen die Kunden sich die Gesprächsbereitschaft erkämpfen."

Schleicher rät Betroffenen, den eigenen Fall juristisch prüfen zu lassen und zunächst zu versuchen, eine außergerichtliche Einigung mit der jeweiligen Bank zu erzielen. Im Prozess liege die Beweislast beim Kunden. Ein verlorener Prozess schlage schnell mit rund 4000 Euro zu Buche, "das sollte man sich bei Anlagesummen von meist zwischen 10 000 und 30 000 Euro gut überlegen. Ohne Rechtsschutz kann das schwierig werden".

Betroffene sollten sich auch beeilen, da mögliche Schadenersatzansprüche nach spätestens zehn Jahren verjähren. Die Prorendita-Fonds beispielsweise wurden zwischen 2004 und 2007 aufgelegt.

Info: Die Rechtsberatung zur Kapitalanlage kostet bei der Verbraucherzentrale 60 Euro für 45 Minuten. Eine außergerichtliche Rechtsvertretung kostet weitere 60 Euro. VZ Köln 0221/2 40 74 02, VZ Bonn 0228/9 76 69 34, VZ Brühl 02232/4 84 96

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