Deutsche Post Appel bleibt im Amt

Bonn · Der Aufsichtsrat der Deutsche Post AG hat am Freitagmorgen in seiner Sitzung den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Frank Appel um weitere fünf Jahre bis Oktober 2022 verlängert.

Frank Appel (55) gehört seit 2002 dem Vorstand der Deutsche Post DHL Group an und ist seit 2008 Vorstandsvorsitzender. 2009 führte er die Strategie 2015 ein, die das Umsatz- und Ertragspotentials des Konzerns aktiviert hat. Mit der Strategie 2020 setzt er die Weichen, um den Megatrend E-Commerce in allen vier Divisionen von Deutsche Post DHL Group zu nutzen und damit ihre Marktführerschaft weiter auszubauen.

In einem Interview mit dem General-Anzeiger äußert Frank Appel sich ausführlich zu seinem Managementcredo und Führungsstil: „Ich habe Berufsentscheidungen immer danach getroffen, für wen ich arbeite, weniger danach, was ich mache. Ich bin zur Deutschen Post gekommen, weil ich sehr viel Respekt für Klaus Zumwinkel hatte und immer noch habe – für seine Art des Führens. Er war ein hervorragender Manager. Es ging ihm nicht darum, recht zu haben, sondern das Richtige zu tun. Es ging um das Ringen um die richtige Antwort, nicht darum, dass er der Chef war. Das hat mich beeindruckt, so wollte ich es auch machen. Wenn jemand ein besseres Argument hat als ich, ändere ich meine Meinung auch. Das irritiert manche bisweilen. Ich muss mir aber nichts beweisen. Ich vergesse als Vorstandvorsitzender häufig, dass ich Vorstandsvorsitzender bin, weil es mir um die Sache geht.“

Der Aktienkurs des Dax-Konzerns ist unter Appels Ägide von zeitweise unter sieben Euro zuletzt auf mehr als 30 Euro gestiegen. Der bisherige Vertrag Appels wäre im Oktober 2017 ausgelaufen. Die Verlängerung war bereits erwartet worden. Appel hatte in den vergangenen Monaten wiederholt gesagt, dass ihm sein Job weiterhin Freude bereite.

Vor allem der boomende Onlinehandel und das höhere Briefporto hatten den Bonner Logistikriesen zuletzt wieder auf Kurs gebracht, so dass Appel bereits ein deutliches Ergebnisplus für das zu Ende gehende Jahr in Aussicht stellen konnte. Mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuernvon 3,4 bis 3,7 Milliarden Euro soll das Unternehmen mindestens um eine Milliarde Euro beim operativen Ergebnis zulegen.

Im vergangenen Jahr hatte der Manager die Aktionäre mit zwei Gewinnwarnungen geschockt. Nach einem wochenlangen Streik im Deutschland-Geschäft kam auch eine gescheiterte Systemumstellung im Fracht- und Speditionsgeschäft den Konzern 2015 teuer zu stehen. Seitdem lieferte der Konzern beim operativen Gewinn allerdings vier Rekordquartale in Folge ab.

Lesen Sie das ausführliche Interview am Samstag auf unserer Seite 3 oder als englische Fassung auf GA-English.de .

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