Jobchance trotz Behinderung Arbeitsagentur Bonn Rhein-Sieg fördert Probebeschäftigung

HENNEF · Thilo Behringer ist 20 Jahre alt, hat eine Förderausbildung zum Fachlageristen gemacht und sagt über sich selbst: "Ich lerne eher langsam und kann mir die Dinge nicht so schnell merken."

 Spaß bei der Arbeit mit dem Gabelstapler: Thilo Behringer.

Spaß bei der Arbeit mit dem Gabelstapler: Thilo Behringer.

Foto: Ingo Eisner

Vor zwei Wochen hat er eine Probebeschäftigung bei der Firma Wenco in Hennef aufgenommen: "Es gefällt mir sehr gut." Die Probebeschäftigung dauert drei Monate.

Mit dieser Maßnahme der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg sollen Menschen mit Behinderung in einem Unternehmen ihre Leistungsfähigkeit zeigen können. "Alle Lohn- und Lohnnebenkosten des Arbeitgebers können auf Nachweis am Ende von uns erstattet werden", sagt Patricia Schiotet, Leiterin des für Rehabilitanden und Schwerbehinderte zuständigen Teams bei der Arbeitsagentur.

Die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen sei in den vergangenen Jahren zwar kontinuierlich gestiegen, aber es sei für sie immer noch schwerer als bei Arbeitnehmern ohne Handicap, einen Job zu finden. Die Arbeitslosigkeit sei höher als im Durchschnitt. Deshalb sei die Möglichkeit der Probebeschäftigung eine gute Möglichkeit für Arbeitgeber und Jobsuchende, sich kennenzulernen. Gerade bei gewerblich-technischen Berufen stelle sie auch eine größere Offenheit der Arbeitgeber fest. Der Fachkräftemangel führe dazu, dass Betriebe neue Möglichkeiten ausprobieren. Auch im Gartenbau und dem Gastgewerbe gebe es gute Beschäftigungschancen.

Den Kontakt zwischen Behringer und Wenco hat Karin Seidenstücker vom Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur hergestellt. Sie ist Behringers Reha-Patin. Über die Paten soll die Vermittlung der Behinderten intensiviert werden.

"Er macht sich gut", so Wenco-Betriebsleiter Jens Möller über Thilo Behringer. Seine Firma habe positive Erfahrungen mit der Einstellung von behinderten Menschen gemacht. Acht bis zehn der 117 Mitarbeiter im Lager des Großhändlers, der Haushaltswaren, Kurzwaren, Spielsachen und Schreibwaren an den Lebensmitteleinzelhandel liefert, seien behindert. Sie würden ohne große Unterstützung ihre Aufgaben erledigen. Bei manchen Mitarbeitern erkenne man erst im Laufe der Zeit, welche Möglichkeiten in ihnen stecken.

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