Arbeitsamtschefin macht jungen Menschen Mut

Es gibt noch freie Stellen in der Region - Im Bad Honnefer Rathaus werden junge Leute ausgebildet - Im Dezember Bürgermeistersprechstunde für arbeitslose Jugendliche

  Zuversicht:  Rathausmitarbeiterin Heike Profittlich, Beigeordnete Monika Oestreich und Arbeitsamtschefin Marita Schmickler-Herriger (von links).

Zuversicht: Rathausmitarbeiterin Heike Profittlich, Beigeordnete Monika Oestreich und Arbeitsamtschefin Marita Schmickler-Herriger (von links).

Foto: Homann

Bad Honnef. "Der Endspurt läuft, nicht aufgeben!" Das ist das mutmachende Signal von Marita Schmickler-Herriger an alle Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Denn die Leiterin der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg weiß: "Es gibt sie noch, die freien Ausbildungsstellen für sofort im Wirtschaftsraum Bonn/Rhein-Sieg."

129 junge Leute suchen in diesem Bereich derzeit noch dringend einen Lehrherrn; dabei haben sie die Auswahl zwischen immerhin 170 offenen Stellen. Speziell in Bad Honnef sind noch sieben Plätze zu besetzen; neun Schulabgänger aus der Siebengebirgsstadt wünschen eine unmittelbar anzutretende Lehrstelle, nannte Marita Schmickler-Herriger am Montag bei einer Pressekonferenz im Bad Honnefer Ratshaus eine brandaktuelle Zahl.

Auch Honnefs Bürgermeisterin Wally Feiden betonte: "Es lohnt sich, aktiv zu werden." Auch die Stadt hat bei der Nachvermittlung von Ausbildungsplätzen Dampf gemacht. Ein Jugendlicher, dessen Lehrbetrieb Insolvenz anmelden musste, kann nun seine Ausbildung beim Honnefer Abwasserwerk fortsetzen.

Feiden: "So hat glücklicherweise eine kurzfristig verabredete gemeinsame Aktion zwischen Stadt und der Agentur für Arbeit zum Erfolg geführt." Der junge Mann arbeitete einige Tage im Abwasserwerk und bewies dabei, dass er neben guten Schulnoten auch die richtige Einstellung für diesen Job mitbrachte. Und so hatte er den Lehrvertrag sicher, berichtete Wally Feiden.

Überhaupt will sie sich ganz intensiv hinter dieses Thema klemmen. "Wahrscheinlich in der ersten Dezemberwoche werde ich eine Bürgermeistersprechstunde speziell für arbeitslose Jugendliche anbieten", kündigte sie an. Davon gibt es derzeit in ihrem Amtsbereich 47, die jünger als 25 Jahre sind. "Mit meinem Gesprächsangebot möchte ich vermitteln, es kümmert sich jemand um euch", verspricht Feiden.

Für das Ausbildungsjahr 2005 bietet die Stadt übrigens eine weitere Ausbildungsstelle im technischen Bereich und zwei Stellen in der Verwaltung an. Wer sich darum bewerben möchte, sollte das möglichst schnell tun, denn daran gekoppelt sind Aufnahmetests.

Während also das kommende Ausbildungsjahr bereits seine Schatten wirft, lässt die Agentur für Arbeit nichts unversucht, die noch nicht für 2004 versorgten Jugendlichen in Unternehmen unterzubringen.

Schmickler-Herriger appelliert an die Betriebe: "Bitte prüfen Sie, ob Sie nicht doch noch Ausbildungsplätze bereitstellen können, um ausbildungswilligen und -fähigen Jugendlichen einen beruflichen Einstieg zu ermöglichen." Denn: In diesem Jahr sei die Situation auf dem Ausbildungsmarkt der Region etwas schwieriger als in 2003.

Übrigens waren Ende September 2004, dem Ende des Berufsberatungsjahres, noch 255 junge Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis ohne Ausbildungsstelle; das waren 138 mehr als am 30. September des Vorjahres.

Damals waren noch 290 Stellen unbesetzt; 38 mehr als im Jahr 2003. Noch ein Vergleich: Ingesamt wurden der Berufberatung der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg 4 275 Ausbildungsplätze zur Besetzung gemeldet; das waren 335 Stellen oder gut sieben Prozent weniger als im Jahr 2003.

In petto hat Marita Schmickler-Herriger beispielsweise 14 Plätze für angehende Verkäuferinnen im Nahrungsmittelbereich, zwölf für zahnmedizinische Fachangestellte, sieben für Köche, je sechs für Restaurantfachleute und Friseure. Ebenso sind noch zu haben: fünf Lehrverträge für Kaufleute, drei für Gebäudereiniger oder zwei für Augenoptiker.

"Auf jeden nichtvermittelten Bewerber kommt mehr als eine Ausbildungsstelle", so die Leiterin der Agentur für Arbeit in Bonn. Und sie unterstreicht: "Die Jugendlichen sollten bei der Suche über die Stadtgrenzen hinausschauen. Mit Mobilität und Flexibilität kann jeder einen Ausbildungsplatz erhalten."

Arbeitgeber, die Ausbildungsstellen für dieses oder das kommende Jahr anmelden möchten, wählen die (1 80) 3 22 55 bei der Agentur für Arbeit. Auch die Stadt Bad Honnef nimmt unter Telefonnummer (0 22 24) 18 40 Angebote entgegen. Ausbildungsplatzofferten der Stadt Bad Honnef sind auf der Internetseite www.Bad-Honnef.de zu finden.

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