Herbstaufschwung auch in Bonn Arbeitslosigkeit erstmals unter Vorjahresstand

BONN/NÜRNBERG · Ein überraschend kräftiger Herbstaufschwung hat die Arbeitslosigkeit bundesweit und auch in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis im November deutlich gedrückt.

Erstmals seit April 2012 lag die Zahl der Arbeitslosen in der Region auch wieder unter der im entsprechenden Vorjahresmonat. Allerdings meldeten die Unternehmen in der Region weniger offene Stellen. An der Ahr stieg die Arbeitslosigkeit gegen den allgemeinen Trend leicht an, blieb aber mit sehr niedrigen 3,8 Prozent ebenfalls 0,1 Punkte unter dem Vorjahreswert.

"Damit weiterhin alle von der robusten Situation des Arbeitsmarktes in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis profitieren können, appelliere ich an alle Arbeitgeber der Region, der Agentur jede freie Stelle zu melden", sagte Marita Schmickler-Herriger, Leiterin der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. Im November fiel die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur im Vergleich zum Vormonat um 541 Personen oder 1,8 Prozent auf 29 049 Personen.

Erneut profitierten die Langzeitarbeitslosen weniger stark. Auch der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit fiel gegenüber dem Vormonat weniger deutlich aus (minus 117 Personen oder minus 4,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,1 Punkte auf 6,2 Prozent und liegt damit unter dem Vorjahreswert. Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen fiel im Vergleich zum Vorjahresmonat allerdings um 6,3 Prozent auf 4764 Stellen.

Im Kreis Neuwied ging die Zahl der Arbeitslosen in den letzten vier Wochen nur leicht zurück, doch von der üblichen Winterflaute sei bislang kaum etwas zu spüren, hieß es bei der örtlichen Arbeitsagentur. Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung ging im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Neuwied gegenüber dem Oktober um 80 auf jetzt 8788 Personen zurück. Die Arbeitslosenquote sinkt auf 5,3 Prozent.

"Für einen November ist das eine eher ungewöhnliche Entwicklung", erklärt Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Neuwieder Arbeitsagentur. "In den letzten Wochen war es ungewöhnlich mild und trocken. Dadurch konnten viele wetterabhängige Betriebe ihre Saison deutlich ausdehnen. Das schlägt sich auch in den Arbeitslosenzahlen nieder", so Starfeld. Mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen, aber grundsätzlich entspannt sieht der Arbeitsmarkt im Landkreis Ahrweiler dem Winter entgegen: 2543 arbeitslose Frauen und Männer zählen die Statistiker der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen Ende November - 51 mehr als im Oktober und eine/n weniger als vor einem Jahr.

"Damit spüren wir die ersten Anzeichen des saisonüblichen Abschwungs, sind aber weit von einer bedrohlichen Situation entfernt", meint Agenturleiterin Ulrike Mohrs. In NRW ist die Zahl der Arbeitslosen im vierten Monat hintereinander gesunken. Ende November waren landesweit 726.210 Menschen arbeitslos gemeldet - gut 10.000 weniger als im Oktober. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 7,8 Prozent. Deutschlandweit sank die Zahl der Arbeitslosen auf 2,717 Millionen.

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