Arbeitsmarkt im April Arbeitslosigkeit sinkt in der Region besonders stark

Bonn/Düsseldorf · Bonn und Rhein-Sieg-Kreis liegen im Landesvergleich beim Rückgang an der Spitze. Die Zahl der offenen Stellen steigt.

 Facharbeiter sind gesucht.

Facharbeiter sind gesucht.

Foto: dpa

Immer weniger Menschen suchen in der Region Arbeit. Gleichzeitig steigt die Zahl der offenen Stellen. Das geht aus der Bilanz der Arbeitsagentur für den Monat April hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Die Gesamtarbeitslosenquote in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis fiel laut Statistik um 0,1 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,2 Prozent auf insgesamt 6784 Stellen. 27 175 Menschen waren im April bei der Arbeitsagentur Bonn/Rhein-Sieg als Jobsuchend gemeldet, 527 weniger als im März. Im Vergleich zum Vorjahresmonat fiel der Rückgang noch deutlicher aus: 1987 Jobsuchende weniger verzeichnete die Behörde. „Der Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg verzeichnete damit den landesweit stärksten Rückgang bei der Arbeitslosigkeit“, teilte die Arbeitsagentur mit. Bessere Jobchancen machten die Arbeitsvermittler vor allem für Männer, Ausländer und Jüngere aus.

Durch die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt ist die Arbeitslosigkeit auch in Nordrhein-Westfalen weiter zurückgegangen. Die Zahl der Stellensuchenden sank um rund 8600 auf knapp 712 000. Dies sei der niedrigste Stand in einem April seit 1993, sagte die Chefin der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, Christiane Schönefeld.

Die Arbeitlosenquote in NRW sank von 7,6 Prozent im März auf 7,5 Prozent im April. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 7,9 Prozent gelegen. Verglichen mit der Entwicklung im übrigen Bundesgebiet schneidet Nordrhein-Westfalen allerdings nach wie vor eher schlecht ab. Bundesweit sank die Arbeitslosenquote im April um 0,2 Punkte auf 5,8 Prozent.

Schwierige Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist wegen der anhaltenden Frühjahrsbelebung im April um 93 000 gesunken. Damit suchten noch 2,57 Millionen Menschen einen Job, wie die Nürnberger Bundesagentur für Arbeit (BA) am Mittwoch mitteilte. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) nannte die Zahlen „höchst erfreulich“ – dagegen sprach die Linke von einem trügerischen Schein.

Der wegen der anziehenden Beschäftigung in den Außenberufen übliche Rückgang von März auf April fiel etwas geringer aus als im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre, dieser lag bei Minus 100 000. Im Vergleich zum April des Vorjahres lag die Zahl der Jobsuchenden aber um 175 000 niedriger.

Als besonders schwierig erweist sich weiterhin die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in NRW. Mehr als 111 000 Jugendlichen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz standen im April lediglich 91 000 freie Ausbildungsplätze gegenüber. In der Region Bonn/Rhein-Sieg ist das Verhältnis zwischen freien Ausbildungsplätzen und Bewerbern nahezu ausgeglichen.

Der Bedarf an Arbeitskräften in NRW ist nach wie vor hoch. Im April wurden der Arbeitsagentur mehr als 44 000 offene Stellen neu gemeldet – der höchste Wert der vergangenen Jahre.

Die Zahl der Arbeitslosen in Rheinland-Pfalz ist im April erneut gesunken. 108 447 Männer und Frauen im Land hatten in diesem Monat offiziell keine Stelle, das waren 4328 weniger als im Vormonat. Grund für den Rückgang sei wie bereits im März die Jahreszeit gewesen, teilte die zuständige Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Saarbrücken mit. (ga/dpa)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort