Viele Jugendliche auf Ausbildungsplatzsuche Arbeitsmarkt bleibt robust
Bonn · Der Arbeitsmarkt bleibt in der Region Bonn/Rhein-Sieg robust. Arbeitgeber sind bei Neueinstellungen eher zurückhaltend. Derweil sind viele Unternehmen noch auf Suche nach Azubis und viele Bewerber auf Suche nach Lehrstellen.
Der Arbeitsmarkt zeigt sich trotz der konjunkturellen Schwäche der Wirtschaft stabil – sowohl in der Region Bonn/Rhein-Sieg, als auch NRW- und bundesweit. im Mai stabil. Die Arbeitslosenquote bleibt in der Region Bonn/Rhein-Sieg unverändert zum Vormonat bei 5,9 Prozent. Die absolute Zahl der Arbeitslosen hat sich nur wenig verändert. „Dahinter steht dennoch eine Dynamik“, sagte Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn. 1531 Menschen hätten sich aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos melden müssen. Demgegenüber konnten 1.391 Menschen einen neuen Job aufnehmen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit in der Region um 8,4 Prozent gestiegen.
Verhalten bei Neueinstellungen
„Die Arbeitgeber zeigen sich in der wirtschaftlich angespannten Lage eher verhalten bei den Stellenmeldungen und Neueinstellungen“, meinte Krause. Dennoch seien Fachkräfte immer gefragt. „Wir bewerben intensiv unsere Qualifizierungsangebote sowohl für arbeitslose als auch für beschäftigte Menschen", so der Chef der Arbeitsagentur. Die Arbeitslosenquote in Nordrhein-Westfalen betrug im Mai 7,1 Prozent und lag damit 0,6 Punkte höher als im Vorjahresmonat,
Die Zahl der Arbeitslosen sank im Zuge der Frühjahrsbelebung im Mai um 42.000 im Vergleich zum Vormonat auf 2,544 Millionen, wie die Bundesagentur mitteilte. Die Arbeitslosenquote ging von 5,7 auf 5,5 Prozent zurück. Das waren 42.000 weniger Arbeitslose als im April, aber 284.000 mehr als vor einem Jahr. Die Quote sank im Mai gegenüber dem Vormonat um 0,2 Punkte auf 5,5 Prozent.
Kurz vor den Sommerferien sind noch 1795 Bewerber im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Das sind 218 Menschen oder 5,5 Prozent weniger als 2022. Dem stehen noch 2116 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Das sind 173 Stellen oder 7,6 Prozent weniger als 2022.
Auch NRW-weit sind viele junge Menschen auf der Suche nach einer Ausbildung. Ende Mai waren bei den Agenturen für Arbeit in NRW noch 37.137 junge Menschen ohne Ausbildungsplatz oder Alternative gemeldet. Einen Plan B, falls es mit der Lehrstelle nicht klappen sollte, hatten schon 9621 Bewerberinnen und Bewerber. Gleichzeitig gab es 56.397 unbesetzte Ausbildungsstellen. Wenige Wochen vor den Sommerferien in NRW gibt es für Jugendliche damit noch viele Chancen auf eine Lehrstelle.
Firmen finden schwer Nachwuchs
„In die heiße Phase auf dem Ausbildungsmarkt gehen die Jugendlichen mit einer guten Ausgangslage. Sie ist aus Sicht der Bewerberinnen und Bewerber gut“, sagte Roland Schüßler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. Anders sieht es für die Unternehmen in NRW aus, für die es schwieriger wird, auf dem Ausbildungsmarkt ihren Fachkräfte-Nachwuchs von Morgen zu finden. Umso wichtiger ist es, sagte der Ausbildungsexperte, „dass alle jungen Menschen, die sich für eine berufliche Ausbildung interessieren, auch die Chance dazu erhalten. Denn jede oder jeder Einzelne kann uns morgen als Fachkraft fehlen.“
