Auswirkungen der Corona-Krise Arbeitsmarkt in Bonn und der Region wird wieder stabiler

Bonn/Region · Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit in der Region im August gestiegen. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Region ist aber normal für die Saison.

 Der Arbeitsmarkt der Region leidet weniger unter der Corona-Krise.

Der Arbeitsmarkt der Region leidet weniger unter der Corona-Krise.

Foto: dpa/Jan Woitas

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit in der Region im August um 24,3 Prozent oder 6747 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenquote lag bei 6,9 Prozent, wie die Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg am Dienstag mitteilte.

Im Vergleich zum Vormonat Juli ist das allerdings nur ein Plus von 0,1 Prozentpunkte und fällt unter den für die Saison üblichen Anstieg der Arbeitslosenzahlen, wie der geschäftsführende Vorsitzende der Arbeitsagentur, Stefan Krause, erläuterte. Für ihn lässt sich daraus ablesen, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie sich inzwischen abschwächen.

Besonders stark nahm die Zahl der Arbeitslosen im Versichertenbereich zu, nämlich um 51,7 Prozent im Vergleich zu August 2019, betroffen waren fast 14 000 Menschen. In der Grundsicherung (Hartz IV) stieg die Zahl der Hilfeempfänger innerhalb eines Jahres um fast elf Prozent auf 20 555.

Jugendarbeitslosigkeit in Bonn und Region gestiegen

Besonders ausgeprägt war der Anstieg der Arbeitslosigkeit über die vergangenen zwölf Monate bei jüngeren Menschen, Ausländern und der Gruppe der Älteren. So stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 699 Personen, als Grund wurde die Verschiebung der Abschlussprüfungen genannt. Dadurch hätten sich die jungen Menschen später als üblich für die Übergangszeit bis zu einem festen Job arbeitslos gemeldet.

Im Juli hatten 97 Unternehmen neu Kurzarbeit angemeldet, betroffen waren 1239 Beschäftigte. Allerdings bedeutet das nicht, dass alle die Kurzarbeit realisieren. Die Daten der realisierten Kurzarbeit liegen nun erstmals für April vor: Demnach hatten im Agenturbezirk 5859 Betriebe das Instrument der konjunkturellen Kurzarbeit genutzt, betroffen waren mehr als 45 000 Beschäftigte im Agenturbezirk.

„Während vom Arbeitsmarkt erste positive Signale ausgehen, zeigt der deutliche Anstieg in den Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit für den April, dass wir die Krise noch nicht überstanden haben“, erklärte Krause. Er begrüße daher die Verlängerung der Kurzarbeit durch die Bundesregierung auf 24 Monate. „Auch den Anreiz zur Qualifizierung während der Kurzarbeit finden wir richtig.“ Bei einer Verbindung von Kurzarbeit und Qualifizierung könnten die Sozialbeiträge weiterhin zu hundert Prozent erstattet werden, erklärte Krause.

In Nordrhein-Westfalen erhöhte sich die Zahl der Stellensuchenden im August um 0,8 Prozent auf rund 800 000 Personen. Laut der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit waren damit gut 143 000 Personen oder 21,8 Prozent mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 8,2 Prozent. Bundesweit lag sie bei 6,4 Prozent.

„Die Dynamik am Arbeitsmarkt hat sich im August weitgehend normalisiert und lag wieder auf dem Niveau der Zeit vor der Corona-Virus-Pandemie“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Torsten Withake. So konnten im August genauso viele Menschen eine Arbeit aufnehmen wie vor einem Jahr.

Mit Material von dpa

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