Folgen der Hochwasserflut noch unklar Arbeitsmarkt erholt sich im Juli weiter

Bonn/Region · Mit den zunehmenden Lockerungen in der Corona-Pandemie erholt sich auch der Arbeitsmarkt. Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg lag die Arbeitslosenquote im Juli bei 6,5 Prozent. Die Folgen der Flutkatastrophe für die Beschäftigung sind aber vor allem im hart getroffenen Ahrtal unklar.

 Im Juli ist die Entwicklung der Arbeitsmarktzahlen in Bonn und der Region positiv. Allerdings sind die Auswirkungen der Hochwasser-Katastrophe für die kommenden Wochen und Monate noch nicht abschätzbar, sagt die Arbeitsagentur Koblenz-Mayen.

Im Juli ist die Entwicklung der Arbeitsmarktzahlen in Bonn und der Region positiv. Allerdings sind die Auswirkungen der Hochwasser-Katastrophe für die kommenden Wochen und Monate noch nicht abschätzbar, sagt die Arbeitsagentur Koblenz-Mayen.

Foto: dpa-tmn/Klaus-Dietmar Gabbert

In Nordrhein-Westfalen wie auch bundesweit erholt sich der Arbeitsmarkt langsam von der Corona-Krise. Zwar stieg im Juli die Arbeitslosigkeit im bevölkerungsreichsten Bundesland saisontypisch gegenüber dem Vormonat Juni leicht um 0,2 Prozent auf rund 726.900 Personen an. Doch sei dies der niedrigste Anstieg der Arbeitslosigkeit in einem Juli seit 20 Jahren, berichtete die Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Düsseldorf. Die Arbeitlosenquote lag wie im Juni bei 7,4 Prozent.

Im Gebiet der Arbeitsagentur Bonn/Rhein-Sieg stieg die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent im Vergleich zum Juni, fiel im Vergleich zum Juli 2020 aber um 0,3 Prozentpunkte. Am stärksten sei der prozentuale Anstieg bei den Jugendlichen, ein Plus von 7,3 Prozent gegenüber Juni (+190 Personen). „Das ist vor allem auf das Ende der Berufsausbildungen und das Schuljahresende zurückzuführen“, erklärte der vorsitzende Geschäftsführer der Arbeitsagentur, Stefan Krause, in Bonn. Insgesamt waren im Juli 32.692 Personen im Agenturbezirk arbeitslos gemeldet.

Kurzarbeitanzeigen gehen zurück

Im Juni zeigten insgesamt 46 neue Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg Kurzarbeit an. Im Mai waren es demnach 103 Neuanzeigen. Im Juni 2020 hatten 184 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit neu angemeldet. Für Juli gibt es laut Krause nur vorläufige Zahlen, denen zufolge 31 Unternehmen Kurzarbeit anmeldeten, die voraussichtlich 248 Beschäftigte betrifft.

Völlig unklar ist, wie sich die Flutkatastrophe auswirken wird. Die Arbeitsmarktstatistik für den Landkreis Ahrweiler bilde nur die Lage vor dem Unwetter ab, betonte der Leiter der Arbeitsagentur Koblenz-Mayen, Frank Schmidt. Auch dort hatte sich die seit der Corona-Pandemie außergewöhnlich angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich verbessert.

„In den von der Flut betroffenen Gebieten gibt es unzählige Betriebe, die nicht mehr arbeiten können. Wie viele es genau sind, lässt sich noch gar nicht abschätzen. Wann und ob überhaupt sie weiterarbeiten werden, steht in den Sternen. Genauso unsicher ist bislang, was das für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet“, erklärte Schmidt. Die Arbeitsagentur hilft auch diesmal mit Kurzarbeitergeld, hier sei die Zahl der Anzeigen in den vergangenen beiden Wochen bereits wieder gestiegen, nachdem sie zuletzt wie in den Nachbarregionen stark rückläufig war. Ob das Instrument für jeden die Rettung sein könne, sei fraglich, so Schmidt.

Appell, sich gegen Corona impfen zu lassen

Bundesweit sank die Arbeitslosenquote auf 5,6 Prozent. Gegenüber Juni zählte die Bundesagentur für Arbeit 24.000 weniger Arbeitslose, gegenüber dem Vorjahresmonat sank die Zahl um 320.000. Mit Blick auf die Pandemie sagte Bundesagenturchef Detlef Scheele, es könne durchaus noch einmal zu Einschränkungen kommen. Deshalb rief er alle, die noch keine Corona-Impfung erhalten haben, vehement dazu auf, sich impfen zu lassen. (mit Material von dpa)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort