Immobilienskandal bei Seniorenheim-Betreiber Augustinum: Schaden bis 40 Millionen Euro

BONN/MÜNCHEN · Immobilienskandal bei Seniorenheim-Betreiber

Das Augustinum erwartet nach Informationen des General-Anzeigers aus den angeblich betrügerischen Machenschaften rund um den Verkauf und die Wiederanmietung von 14 seiner 23 Luxus-Altenheime einen Schaden von bis zu 40 Millionen Euro. Ein Sprecher des Unternehmens in München wollte die Zahl nicht bestätigen. Das Augustinum werde im Jahresabschluss 2014 für Risiken in Zusammenhang mit den Immobiliengeschäften Rückstellungen bilden, sagte der Sprecher. Eine Höhe nannte er nicht.

Der evangelische Seniorenheimbetreiber kämpft vor Gericht um die Immobilien, die er in den vergangenen Jahren an eine Firma in Schleswig-Holstein verkauft und wieder zurückgemietet hatte. Bei dem Verkauf soll der Altenheimbetreiber, unter tatkräftiger Mithilfe zweier eigener ehemaliger Spitzenmanager, systematisch betrogen worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, ein ehemaliger Geschäftsführer saß vorübergehend in Untersuchungshaft. Zu den betroffenen Immobilien gehören auch die beiden Häuser in Bonn und Bad Neuenahr mit jeweils rund 400 Senioren.

Im Bonner Augustinum informierte gestern Geschäftsführer Joachim Gengenbach die Bewohner über den Stand der Dinge. "Es werden wohl keine höheren Mieten oder zusätzlichen Belastungen aus der Affäre auf uns zukommen", sagte ein Bewohner dem General-Anzeiger: "Das hat die Bewohner beruhigt."

Nach Angaben des Unternehmenssprechers in München ermittelt in der Affäre nach wie vor die Münchener Staatsanwaltschaft. Insgesamt sollen sich fünf Personen, alles Beteiligte des Immobiliendeals, mit 35 Millionen Euro bereichert haben. Die Vorwürfe lauten auf Betrug, Untreue und Korruption. Gleichzeitig versucht die Augustinum-Spitze, den Verkauf wieder rückgängig zu machen, dazu laufen Prozesse.

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