Kommentar Ausgleich nötig

Fliegen gehört zur modernen Welt. Viele Bürger schätzen den Jet in die Sonne. Für Unternehmen sind gute Verkehrsverbindungen in einer global verflochtenen Wirtschaft ein Muss. Auch die Region profitiert wirtschaftlich. Bei manch einer Unternehmensansiedlung hat der Flughafen wohl den Ausschlag gegeben für eine Ansiedlung hier. Und er bietet Tausende Arbeitsplätze.

Andererseits leiden die Menschen in der Region unter ihm. Denn der Flughafen Köln/Bonn ist lauter als es der Gesundheit der Anwohner zuträglich ist. Und deren Geduld wird schon lange auf eine harte Probe gestellt. Seit mehr als 15 Jahren verspricht die Politik den Anwohnern einen fairen Ausgleich - und enttäuschte sie gestern erneut.

Viele hätten wohl den Frachtflug akzeptiert, wenn ihnen ein Verbot des nächtlichen Passagierflugs Entlastung gebracht hätte. Zwar sind Passagiermaschinen leiser als Frachtflieger. Aber wen ein Frachter weckt, der schläft auch nicht mehr ein, wenn danach Passagiermaschinen starten.

Eine Kernruhezeit beim Passagierflug hätte wohl auch der Flughafen verkraftet. Frankfurt oder Düsseldorf kommen schließlich ganz ohne Nachtflug klar.

Jetzt sind wieder die Juristen am Zug. Aber auch wenn die Position des Flughafens bestätigt wurde, ist auch er gefordert. Er ist nämlich lauter als nötig. Das muss er schleunigst ändern, etwa dadurch, dass er dafür sorgt, dass laute alten Maschinen nicht mehr Köln/Bonn ansteuern. Sonst verliert der Flughafen die Akzeptanz der Bevölkerung, ohne die er nicht bestehen kann.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort