Auslaufen der Rußfilter-Förderung trifft Königswinterer Firma hart

Zu optimistische Markteinschätzungen und das Hin und Her bei der Rußfilter-Förderung in Deutschland haben die Königswinterer Twintec AG in Bedrängnis gebracht. Wegen anhaltender Verluste musste das Unternehmen in diesem Jahr ein Drittel seiner bisher knapp 90 Arbeitsplätze abbauen.

Auslaufen der Rußfilter-Förderung trifft Königswinterer Firma hart
Foto: Twintec

Königswinter. Zu optimistische Markteinschätzungen und das Hin und Her bei der Rußfilter-Förderung in Deutschland haben die Königswinterer Twintec AG in Bedrängnis gebracht. Wegen anhaltender Verluste musste das Unternehmen in diesem Jahr ein Drittel seiner bisher knapp 90 Arbeitsplätze abbauen.

Der seit März amtierende Vorstandschef Gino Mario Biondi will mit einer Neuausrichtung die Geschäfte wieder nach vorne bringen. Dabei hängt auch einiges davon ab, ob die Bundesregierung die Förderung von Rußfiltern wieder aufnimmt.

"Wir haben im guten Glauben an die Politik hier investiert. Die Förderung ist für uns lebensnotwendig", sagte Biondi, der zuletzt beim Kölner Motorenbauer Deutz im Vorstand saß. Twintec setzt darauf, dass die Bundesregierung dem Feinstaub ab Herbst wieder den Kampf ansagt. In den vergangenen Jahren wurde der nachträgliche Einbau von Rußfiltern in Pkw mit 330 Euro bezuschusst.

Chancen sieht Biondi bei der Nachrüstung von Lastwagen, Bau- und Landmaschinen bis hin zu Blockheizkraftwerken. "Überall, wo Verbrennungsmotoren laufen, ist eine Abgas-Nachbehandlung nötig. Der Markt ist sehr groß." Rußpartikelfilter, Katalysatoren, Abgaskrümmer und Kaltlaufregler sind künftig eines von drei Geschäftsfeldern bei Twintec.

Ausbauen will Twintec das Geschäft mit Nachrüstsätzen für Autogas. Außerdem sehen sich die Königswinterer als Spezialist für Edelmetallbeschichtungen, zum Beispiel für Filter. "Hier bekommen wir auch Aufträge aus dem Ausland", so Biondi. Twintec entwickelt Anwendungen und lässt die Produkte dann bei anderen Unternehmen fertigen.

Die Neuausrichtung soll 2012 die Trendwende bringen. Für dieses Jahr rechnet Twintec mit einem Umsatzeinbruch und erneut roten Zahlen. Im vergangenen Jahr war der Umsatz um knapp 10 Prozent gesunken. Der Verlust lag bei 0,3 Millionen Euro nach 2,1 Millionen Gewinn im Vorjahr. "Wir müssen schneller rudern als andere", sagt Firmengründer und Aufsichtsrat Edmund Schnürer.

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