Autozulieferer im Umbau ZF steigert Umsatz im ersten Halbjahr um zehn Prozent

Bonn/Friedrichshafen · Bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal 2023 sagt Finanzchef Michael Frick, dass sich der Autozulieferer „Verlagerungen und Schließungen“ nicht verwehren könne. Das Unternehmen ist im Umbau. Was sagt Frick zu den Werken in Eitorf und Ahrweiler?

 Der Autozulieferer ZF in Ahrweiler: Der Mutterkonzern hat die Geschäftszahlen für das 2. Quartal 2023 veröffentlicht.

Der Autozulieferer ZF in Ahrweiler: Der Mutterkonzern hat die Geschäftszahlen für das 2. Quartal 2023 veröffentlicht.

Foto: Martin Gausmann

Der Autozulieferer ZF bleibt trotz der Abkühlung der Weltwirtschaft bei seiner Gewinnprognose für das laufende Jahr. Im ersten Halbjahr steigerte der Continental-Rivale seinen Umsatz im Jahresvergleich um zehn Prozent auf 23,3 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch in Friedrichshafen mitteilte. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg von 851 Millionen Euro auf nun 941 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr wird weiterhin ein Umsatz von mehr als 45 Milliarden Euro erwartet. Die frei verfügbaren Finanzmittel (Free Cash Flow) von bis zu 1,5 Milliarden Euro sollen vor allem für den Schuldenabbau verwendet werden, sagte Finanzvorstand Michael Frick in einer Telefonkonferenz.

ZF stellt unter anderem Antriebs- und Fahrwerkstechnik sowie Sicherheitssysteme für Pkw und Nutzfahrzeuge her und reagiert auf die Transformation im Automobilbereich durch Verkauf ganzer Sparten wie der Luftfahrttechnik Ende 2022. Im Bereich Pkw-Fahrwerke hatte das Unternehmen im Juli angekündigt, mit dem taiwanischen Apple-Zulieferer und Elektronikkonzern Foxconn ein Gemeinschaftsunternehmen gründen zu wollen. Foxconn steigt dazu mit 50 Prozent der Anteile bei der ZF Chassis Modules GmbH ein, die in dem Deal mit rund einer Milliarde Euro bewertet wird. Behörden müssen dem Vorhaben allerdings noch zustimmen.

Nicht alle der weltweit rund 270 ZF-Standorte werden bleiben können. „Kapazitätsanpassungen, Verlagerungen und Schließungen werden wir uns nicht verweigern können“, sagte Fricke. Offen ist, wie es mit dem Werk in Eitorf im Rhein-Sieg-Kreis weitergeht, das noch vergangenes Jahr vor der Schließung bis Ende 2025 stand. Die Diskussionen mit den Beschäftigten gingen weiter, sagte Fricke auf GA-Frage. Der um zwei Jahre verschobene Umzug des Werks in Ahrweiler, das in der Flut vor zwei Jahren stark beschädigt wurde, werde weiterverfolgt. „An den Plänen hat sich nichts geändert.“ Es gehe darum, „die Themen so zu gestalten, dass der Cashflow nicht zu stark belastet wird“.