Bonner Traditionskette behält ihren Namen Bäckerei Lubig gilt als saniert

BONN · Der Übernahme der insolventen Bonner Bäckereikette Lubig durch die Großbäckerei Sondermann-Brot und Lafayette Industriebeteiligungen S.à.r.l. steht nun nichts mehr im Wege.

Am Donnerstag haben die Gläubiger auf der Gläubigerversammlung den Insolvenzplan zur Sanierung des Unternehmens angenommen, wie der Unternehmenssprecher für die Sanierung, Holger Vosskuhl, mitteilte. Fast 98 Prozent der Gläubiger stimmten für den Insolvenzplan, den das Amtsgericht Bonn zuvor geprüft hatte.

Das Gericht kann das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Lubig GmbH nun aufheben, die traditionsreiche Bäckereikette gilt mit dem neuen Investor als saniert. Laut dem Insolvenzplan, den der Verfahrensbevollmächtigte bei Lubig, Kristof Biehl, mit dem vom Gericht bestellten Sachwalter Horst Piepenburg erarbeitet hat, führt Sondermann-Brot die Bäckerei unter der Marke Lubig fort.

Die Großbäckerei aus dem sauerländischen Drolshagen übernimmt etwa 100 Beschäftigte und 21 Filialen. Der neue Investor konnte sich mit drei weiteren Vermietern einigen, so dass insgesamt 24 Filialen unter dem Namen Lubig fortgeführt werden. Von 35 Beschäftigten, die zuvor in eine Transfergesellschaft gewechselt sind, hat bereits etwa die Hälfte eine neue berufliche Perspektive gefunden.

Die Produktion von Lubig in Bonn musste Anfang Juli aus Kostengründen geschlossen werden. "Wir haben in den vergangenen Wochen schon viel erreicht", sagt der neue Lubig-Geschäftsführer Christian Sydlik. So wurden bereits im Juli das Warensortiment angepasst und die Produktion umgestellt. Im Sortiment seien nun Klassiker und neue Waren.

Mit der neuen Produktion könne man laut Sydlik effizienter bei hoher Qualität arbeiten. Er ist zuversichtlich, die Bäckerei Lubig wieder erfolgreich am Markt in Bonn positionieren zu können. Die Geschäftsführung der Bäckerei Lubig GmbH hatte Ende April 2015 wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beim Amtsgericht Bonn einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt.

Das Gericht hatte dem Antrag stattgegeben und Rechtsanwalt Horst Piepenburg zum vorläufigen Sachwalter bestellt. Piepenburg und der vom Unternehmen für das Verfahren bevollmächtigte Rechtsanwalt Kristof Biehl sowie die Geschäftsführung konnten den Geschäftsbetrieb laut Sprecher Vosskuhl stabilisieren und fortführen.

Sanierungsoptionen sollten entwickelt und ein Investor gefunden werden, der die 1894 gegründete Bäckerei weiterführt. Ende Juni 2015 setzte sich Sondermann mit seinem Konzept gegen mehrere Mitbewerber durch. Sondermann hatte 2011 einen Insolvenzantrag stellen müssen, wodurch der Investor Lafayette Industriebeteiligungen dort einstieg.

Die Großbäckerei hat über 900 Mitarbeiter und mehr als 100 Back- und Verkaufsstandorte in Nordrhein-Westfalen. Alleiniger Gesellschafter der Bäckereikette Lubig ist die BIG Beteiligungen Immobilien Grundbesitz UG. Die Familie Lubig hat sich aus dem Unternehmen zurückgezogen. Zuletzt erwirtschaftete Lubig mit 170 Beschäftigten einen Jahresumsatz von etwa acht Millionen Euro.

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