HKX strukturiert sich um Bahnen bieten Fernbussen Paroli

KÖLN · Bahnbetreiber reagieren mit neuen Angeboten auf die wachsende Konkurrenz der Fernbusse. Der Kölner Betreiber HKX will seine Verbindung zwischen Köln und Hamburg künftig als Regionalverkehr deklarieren.

Damit verfolge der Anbieter ein Konzept wie auch die Deutsche Bahn, die seit April einen Zug zwischen Berlin und Hamburg im Regionalverkehr fahren lässt, sagte Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn. Das sei ein interessantes Angebot, um den Fernbussen Paroli zu bieten.

Der IRE genannte Zug der Bahn fährt über Lüneburg und Stendal und braucht für die Strecke um die drei Stunden. Damit ist er zumindest nicht langsamer als Fernbusse, oft sogar schneller. Fahrscheine kosten 19,90 Euro für eine einfache Strecke und 29,90 Euro für eine Hin- und Rückfahrt. Er richtet sich damit an Fahrgäste, die günstig reisen wollen und es nicht so eilig haben. Denn der IRE braucht gut eine Stunde länger als ein ICE der Bahn. Das sollte genau diejenigen Reisenden ansprechen, für die auch Fernbusse attraktiv sind.

Für HKX hat das Regionalverkehrs-Angebot einen weiteren Vorteil, so Naumann. Künftig sind Fahrscheine auch an Automaten in Bahnhöfen erhältlich. Es könnte auch in Fahrplan-Auskunftssystemen leichter gefunden werden. Und eine beantragte Aufnahme in den Tarifverband der bundeseigenen und nicht-bundeseigenen Eisenbahnen soll dafür sorgen, dass Fahrgäste unterschiedliche Verkehre auf einer Fahrkarte nutzen können. HKX kooperiert seit heute mit der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und bietet fünf Mal die Woche eine direkte Verbindung nach Westland auf Sylt. Dafür soll künftig nur noch ein Fahrschein nötig sein. Noch müssen Fahrgäste ein HKX-Ticket und einen NOB-Voucher in Verbindung mit ihrem Personalausweis auf der Reise mitnehmen. An Bord des NOB-Zuges wird dieser Voucher gegen einen Fahrschein aus dem Schleswig-Holstein-Tarif eingetauscht.

HKX betreibt seit knapp zwei Jahren die Strecke zwischen Köln und Hamburg. Nach ursprünglichen Plänen wollte das Unternehmen 2013 schwarze Zahlen schreiben. Ob der Plan noch aktuell ist, ließ sich nicht klären, HKX reagierte bis Redaktionsschluss nicht auf eine Anfrage. Im Februar hatte das Unternehmen allerdings den Fahrplan in der Woche ausgedünnt, setzt an den Wochenenden allerdings längere Züge ein. Für die Kunden ändert sich offenbar erst einmal nichts. HKX fahre weiter von Köln über Düsseldorf, Essen, Münster und Osnabrück nach Hamburg. Auch die Pauschalangebote blieben bestehen.

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