Hennefer Max-Bahr-Filiale Baumarktkette übernimmt fast alle Angestellten
HENNEF · "Alles muss raus - wir schließen" steht auf den Schildern, die an der Einzäunung des Hennefer Max-Bahr-Marktes hängen. Die Beleuchtung des Namensschriftzuges der insolventen Baumarktkette funktioniert auch nicht mehr einwandfrei. Ende Februar werden die Lichter endgültig ausgehen.
Doch es gibt einen Nachfolger: Bauhaus wird die Räume übernehmen. "Ein Leerstand an dieser Stelle wäre undenkbar gewesen. Die Hennefer Häuslebauer brauchen einen gut sortierten Baumarkt", sagte Klaus Pipke. Am Donnerstag traf sich der Hennefer Bürgermeister mit Heinz-Dieter Konrad, einem der Bauhaus-Geschäftsführer und zuständig für den nordrhein-westfälischen Verkaufsbereich, im Rathaus, um die Übernahme offiziell zu verkünden.
"Es ist keine klassische Übernahme im herkömmlichen Sinn. Wir haben nicht die Kette komplett übernommen, sondern 24 Max-Bahr- und Praktiker-Filialen gekauft", sagte Konrad. Dazu gehört laut Konrad auch der bisherige Markt an der Fritz-Jacobi-Straße. Am 1. März übernimmt die Kette die 11.000 Quadratmeter große Verkaufsfläche. In Bonn-Beuel soll laut Konrad überdies an der Sankt Augustiner Straße ein neuer Bauhaus-Markt entstehen.
In Hennef will Bauhaus nicht nur das Gebäude nutzen. "Wir haben sämtlichen 45 Max-Bahr-Mitarbeitern einen Arbeitsvertrag angeboten", sagte Konrad. "Wir freuen uns sehr darüber, dass 44 dieser 45 Mitarbeiter das Angebot angenommen haben." Die Mitarbeiter würden ab Mai in Kölner Filialen geschult, damit sie pünktlich zur Eröffnung des Hennefer Marktes am 18. Juli eingearbeitet sind. Zudem hat Bauhaus vor, den Bestand der Mitarbeiter auf insgesamt 75 aufzustocken.
"Wir suchen weiterhin nach Fachkräften, aber auch nach Lehrlingen, die sich bei uns zum Einzelhandelskaufmann oder Handelsfachwirt ausbilden lassen können", sagte Konrad. Der Geschäftsführer betonte, dass in Hennef kein reiner Baumarkt entstehen würde. "Unser Sortiment umfasst 100.000 Artikel."
Bis zur Eröffnung gibt es allerdings noch viel zu tun. Der bisherige Max-Bahr-Markt schließt am 28. Februar endgültig seine Pforten. Mit der Übernahme am 1. März starten für Bauhaus die Renovierungs- und Umbaumaßnahmen, die im Juli abgeschlossen sein sollen.
Nach der Insolvenz von Max Bahr im vergangenen Jahr und dem gescheiterten Versuch der Globus-Kette, sämtliche Filialen zu übernehmen, wird die Baumarktkette derzeit zerschlagen. 24 Filialen übernimmt Bauhaus. "Für uns ist das eine vollkommen neue Situation. Wir sind ein inhabergeführtes Familienunternehmen, das sich nie mit derartigen Übernahmen beschäftigt hat", sagte Konrad.
Konrads Ausführungen jedenfalls ließen auch Bürgermeister Klaus Pipke strahlen: "Das sind wirklich gute Nachrichten, und es ist gar nicht so selbstverständlich, dass alle Mitarbeiter auch im neuen Markt beschäftigt werden."