Konzernchef Dekkers kündigt an Bayer stockt bei Forschung auf

LEVERKUSEN · Bayer will die Ausgaben für Forschung und Entwicklung erhöhen. Das sagte Konzernchef Marijn Dekkers am Mittwoch in Leverkusen. Dabei sei der Forschungsetat des Pharma- und Chemiekonzerns mit jeweils drei Milliarden Euro 2011 und 2012 bereits der höchste in der deutschen Branche.

 Bayer ist einer der größten Anbieter von leistungsfähigen, wirtschaftlichen Tests und Geräten für die medizinische Diagnostik.

Bayer ist einer der größten Anbieter von leistungsfähigen, wirtschaftlichen Tests und Geräten für die medizinische Diagnostik.

Foto: dpa

Bayer allein stehe für zehn Prozent des Forschungsetats der deutschen Industrie, sagte Vorstandsmitglied Wolfgang Plischke. Mehr ausgeben in Deutschland würden nur die Autobauer und vielleicht der Softwarekonzern SAP.

Bayer habe ein fantastisches Portfolio in der Gesundheitssparte, sagte Plischke. Allein von fünf neuen Medikamenten erwartet das Leverkusener Unternehmen ein Spitzenumsatzpotenzial von 5,5 Milliarden Euro pro Jahr. Allein der Blutgerinnungshemmer Xarelto habe ein Potenzial von zwei Milliarden. Auch darüber hinaus sei die Pharma-Pipeline gut gefüllt, so Dekkers. 35 Projekte seien in der klinischen Entwicklung.

Auch im Agrargeschäft mit Pflanzenschutzmitteln und Saatgut gebe es vielversprechende Projekte. Neue Produkte mit einem Vermarktungsbeginn bis 2016 hätten ein Spitzenumsatzpotenzial von vier Milliarden Euro. Ein neues Pilzmittel, das bereits auf rund einem Viertel der deutschen Anbaufläche für Getreide eingesetzt werde, habe für einen Mehrertrag von fünf Prozent gesorgt.

In der Kunststoffsparte MaterialScience liege der Fokus auf Verbesserungen in Produktionsprozessen. Bayer arbeitet aber auch an neuen Schaumstoff-Dämmmaterialien, und in Zusammenarbeit mit einem Beleuchtungshersteller an neuen LED-Lampen zur energiesparenden Straßenbeleuchtung.

Auf die Zusammenarbeit mit Forschungsinstituten, Hochschulen oder anderen Unternehmen legt Bayer großen Wert. 800 derartige Kooperationen gibt es. Aber auch die Bayer-Teilkonzerne sollen mehr zusammenarbeiten. Substanzen aus dem Pflanzenschutz könnten etwa auch in der Tiergesundheit angewendet werden, ebenso Mittel der Humangesundheit.

Weltweit beschäftigt Bayer 13.000 Forscher. Ihre Arbeit hat im vergangenen Jahr zu 600 Patentanmeldungen geführt.

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