Preisanstieg für Wohnen Berlin hängt Bonn ab

BONN · Die Kaufpreise und Mieten für Wohnungen in Bonn sind in den vergangenen fünf Jahren durchschnittlich gestiegen. Die Teuerung in Berlin, Hamburg und München lag deutlich höher, während der Wohnungsmarkt etwa im Ruhrgebiet oder in Wuppertal sich schwächer entwickelte.

Wohnen am Rhein: Mieten und Kaufpreise steigen in Bonn durchschnittlich. Die Preisunterschiede zwischen guten und schlechten Wohnlagen sind vergleichsweise gering.

Wohnen am Rhein: Mieten und Kaufpreise steigen in Bonn durchschnittlich. Die Preisunterschiede zwischen guten und schlechten Wohnlagen sind vergleichsweise gering.

Foto: Axel Vogel

Das geht aus einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor. Das Institut hat insgesamt 2,9 Millionen Verkaufsanzeigen im Internet und 5,7 Millionen Mietangebote aus den 25 größten deutschen Städten ausgewertet.

Laut DIW-Studie mussten Wohnungskäufer in Bonn im September 2012 im Durchschnitt 12,7 Prozent mehr zahlen als im Januar 2007. Damit liegt die Stadt exakt im Durchschnitt der 25 größten Städte.

Den DIW-Angaben zufolge kosten Eigentumswohnungen in Bonn im Schnitt rund 1700 Euro je Quadratmeter. In der Nachbarstadt Köln müssen Wohnungskäufer rund 2000 Euro pro Quadratmeter zahlen. In Berlin sind die durchschnittlichen Quadratmeterpreise innerhalb von fünf Jahren um mehr als 72 Prozent auf rund 2200 Euro geklettert.

Für Investoren ist der Bonner Wohnungsmarkt laut Studie ein vergleichsweise lohnendes Ziel: Mit durchschnittlich 17 Jahresmieten ist hier der Wohnungspreis erreicht. Der Schnitt der 25 größten deutschen Städte liegt bei knapp 20 Jahresmieten. Spitzenreiter sind München und Berlin mit fast 26 Jahresmieten.

Die Gefahr überhöhter Preise, einer sogenannten Immobilienpreisblase, sieht DIW-Experte Konstantin Kholodilin trotzdem nicht: "Es besteht zunächst ein Nachholbedarf, zudem steigen die Preise nicht überall."

Mieter müssen in Bonn den Angaben zufolge 11,6 Prozent mehr zahlen als 2007. Hier liegt Bonn über dem Schnitt von zehn Prozent Steigerung. Die durchschnittlichen Monatsmieten liegen mit rund 8,25 Euro pro Quadratmeter nur knapp unter den Kölner Preisen von rund 8,50 Euro.

Spitzenreiter ist München mit rund zwölf Euro Kaltmiete pro Quadratmeter. Mieter in Berlin kommen trotz einer Preissteigerung von knapp 28 Prozent seit 2007 mit rund sieben Euro pro Quadratmeter vergleichsweise günstig davon. Einen Rückgang bei den Mieten gab es unter den größten Städten nur in Wuppertal.

Wie in den meisten deutschen Großstädten werden nach Einschätzung des DIW auch in Bonn die Mieten und Kaufpreise 2013 weiter steigen. Im Durchschnitt der größten deutschen Städte würden die Mieten doppelt so stark zulegen wie die Preise, hieß es.

Eine Besonderheit in Bonn: Hier besteht laut DIW ein vergleichsweise geringer Unterschied zwischen den teuersten und den günstigsten städtischen Wohnlagen. Käufer in Bonn zahlen in guten Wohnlagen im Schnitt 2,3 mal mehr als in schlechten, in Hamburg müssen Käufer für Spitzenlagen das 11,2-fache ausgeben.

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