Bn:t baut Telefongeschäft in der Region aus

Bonner Familienunternehmen konkurriert in Rheinbach, Meckenheim und Euskirchen mit den Großen der Branche um Privatkunden

  Sorgen für Verbindungen:  Günther und Bettina Blatzheim.

Sorgen für Verbindungen: Günther und Bettina Blatzheim.

Foto: Lannert

Bonn. "Wir sitzen in der Region, und das ist unser Wettbewerbsvorteil". Günther Blatzheim, Geschäftsführer und gemeinsam mit seiner Frau Bettina Inhaber des Bonner Telefonie- und Datendienstanbieters Bn:t, sagt gleich, warum er glaubt, es mit den Großen der Branche aufnehmen zu können.

Seit einem Jahr baut Bn:t in der Region ein eigenes Telefonnetz auf und offeriert Privat- und Firmenkunden in Rheinbach, Meckenheim und Euskirchen Telefon- und Internetanschlüsse mit entsprechenden Flatrate-Angeboten. Im Herbst will das rührige Unternehmer-Ehepaar auch den Kreis Ahrweiler erschließen.

"Weil wir die neuesten Anlagen haben, kommen wir mit DSL in viele Gebiete, wo es die Wettbewerber nicht schaffen", spielt Blatzheim auf Probleme an, die die Deutsche Telekom und andere große Wettbewerber immer noch mit dem Anschluss kleiner Gemeinden ans schnelle Internet haben. Im August ist Bn:t in Rheinbach und Meckenheim gestartet.

Das Ziel, sieben Prozent Marktanteil zu erreichen, sei schon zur Hälfte erreicht, sagt Blatzheim. Auch wenn das Geschäftsfeld Telefon und Internet bei Bn:t noch jung ist, gestartet ist die damals noch unter Blatzheim firmierende Firma schon 1989 in der Bad Godesberger Innenstadt als Modem-Händler.

Weil die Nachfrage nach den elektronischen Geräten, die Daten über Telefonleitungen austauschen, stieg, entschloss sich Blatzheim schon ein Jahr später, eigene Modems zu entwickeln und in Lohnfertigung in Fernost produzieren zu lassen.

Seit 1997 werden die Modems in Limburg an der Lahn produziert. Blatzheim: "Der Automatisierungsgrad bei der Fertigung ist inzwischen so hoch, dass die Lohnkosten nicht mehr das entscheidende Kriterium sind." Modems von Bn:t überwachen etwa die Temperatur von Kühlhäusern oder senden Daten von Windkraftanlagen.

Sie überwachen die Aufzüge im Pariser Eiffelturm oder übermitteln die Windgeschwindigkeit vom Hindenburgdamm, der Sylt mit dem Festland verbindet. "Auch Jörg Kachelmanns Wetterstation ist mit unseren Modems ausgestattet", berichtet Blatzheim. Rund ein Drittel des Umsatzes entfallen auf dieses Geschäftsfeld.

Seit 2004 werden die Geräte in der neuen Bn:t-Zentrale im Bonner Stadtteil Pennenfeld entwickelt. Größte Sparte der Bonner sind bis heute IT-Dienste für Firmenkunden. So sorgt Bn:t etwa für die Verbindung der Deutschen Welle ins Internet oder gewährleistet den Datenaustausch bei Knauber, Fassbender Tenten und Air Berlin.

Über die eigenen Technik-Standorte in Düsseldorf, Frankfurt und Berlin soll das Geschäft weiter ausgebaut werden. Für dieses Jahr erwartet Blatzheim einen Umsatz von 3,6 (Vorjahr: 2,7) Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter soll von 16 auf 25 steigen.

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