Rückgang beim Anlagevolumen und der Kundenzahl Deutsche Bank macht in Bonn weniger Geschäft

Bonn · Leichte Rückgänge im Geschäft hat die Deutsche Bank im vergangenen Jahr in Bonn verzeichnet. Das Kreditgeschäft entwickelt sich aber positiv.

 Die Deutsche Bank in Bonn verzeichnet einen erhöhten Beratungsbedarf der Kundschaft.

Die Deutsche Bank in Bonn verzeichnet einen erhöhten Beratungsbedarf der Kundschaft.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Die Deutsche Bank hat in Bonn 2022 leichte Rückgänge im Geschäft zu verzeichnen gehabt. Das Geschäftsvolumen, also die Summe aus Krediten, Einlagen und Depotvolumen, betrug zum 31. Dezember 2022 im Marktgebiet Bonn-Aachen rund 9,3 Milliarden Euro und in Bonn rund 4,2 Milliarden Euro; das ist im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Rückgang im Marktgebiet Bonn-Aachen um rund drei Prozent sowie in Bonn um rund zwei Prozent. Ende 2022 betreute die Deutsche Bank im Marktgebiet Bonn-Aachen rund 184.800 Kunden, davon rund 60.600 in Bonn. Das war in Bonn ein Rückgang um 1,3 Prozent. Jörg Döhler, Filialdirektor der Deutschen Bank in Bonn am Kaiserplatz: „Vor allem die stark gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiekosten, die höheren Zinsen bei Finanzierungen sowie der Krieg in der Ukraine haben die Menschen in Bonn im vergangenen Jahr besonders beschäftigt. Viele fragen sich, was noch auf sie zukommen kann und suchen vermehrt Orientierung in finanziellen Fragen.“

Viele Haushalte können nicht mehr sparen

Die Bonner seien sehr unterschiedlich von den veränderten Rahmenbedingungen betroffen: „Für viele ist der Wunsch nach einer eigenen Immobilie wegen gestiegener Bauzinsen und höherer Kosten schwieriger zu realisieren. Für andere wird das Zinssparen wieder attraktiver, um die hohe Inflation und damit verbundene Netto-Einbußen zumindest teilweise auszugleichen. Und gleichzeitig gibt es nicht wenige Haushalte, die wegen der aktuell hohen Lebenshaltungskosten überhaupt nicht mehr fürs Alter sparen können“, so Christof Ruppert, verantwortlich für das Privatkundengeschäft in Bonn. Deshalb habe es im Jahresverlauf eine höhere Nachfrage nach Beratung gegeben – und dieser Trend setze sich bis heute fort.

Zum 31. Dezember 2022 betrug das Einlagenvolumen im Marktgebiet Bonn-Aachen rund 3,8 Milliarden Euro, davon in Bonn zwei Milliarden Euro. Das ist ein leichter Rückgang von rund drei Prozent im Marktgebiet bzw. von rund einem Prozent in Bonn. Mit der Zinswende hat sich im laufenden Jahr ein neuer Trend etabliert: „Die Nachfrage nach klassisch verzinsten Geldanlagen hat in den letzten Monaten kontinuierlich zugenommen,“, so Ruppert.

Schwankungen in den Depots

Das Depotvolumen entwickelte sich im Marktgebiet Bonn-Aachen zum 31. Dezember 2022 im Vergleich zum Vorjahr rückläufig und betrug rund 2,7 Milliarden Euro, davon rund 1,2 Milliarden Euro in Bonn. Die teilweise kräftigen Kursverluste an den Finanzmärkten, vor allem ab dem zweiten Quartal 2022, haben auch in den Bonner Depots Spuren hinterlassen. Ruppert: „Auf lange Sicht sind Schwankungen an den Aktienmärkten nichts Außergewöhnliches.“ Die Kunschaft habe besonnen reagiert.

Insgesamt hat sich nach Bankangaben das Kreditgeschäft 2022 weiter positiv entwickelt. Dazu hat vor allem die in der ersten Jahreshälfte noch sehr lebhafte Baufinanzierung beigetragen, ebenso wie die im gesamten Jahr positive Entwicklung bei Raten- und gewerblichen Krediten. Zum 31. Dezember betrug das Kreditvolumen im Marktgebiet Bonn-Aachen rund 2,8 Milliarden Euro, davon in Bonn rund 1,0 Milliarden Euro. Das war ein Plus von rund sechs Prozent im Marktgebiet beziehungsweise von rund neun Prozent in Bonn.

Die Deutsche Bank hat vier Filialen in der Region Bonn/Rhein-Sieg: Bad-Godesberg, Bonn, Rheinbach und Siegburg. Die Bad Honnefer Filiale war Ende 2021 geschlossen worden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Die Zentrale Schuldnerberatung hilft Menschen, die
Klarnaschulden als TikTok-Trend
Nutzer zeigen offene RechnungsbeträgeKlarnaschulden als TikTok-Trend