In der Stadt steigt die Arbeitslosigkeit, während sie im Kreis sinkt Bonn gegen den Trend

BONN/DÜSSELDORF/BERLIN · Im Februar blieb die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg im Vergleich zum Vormonat um 60 Personen oder einem Plus von 0,2 Prozent bei 30 138 Personen weitgehend konstant.

Das teilte die Agentur für Arbeit gestern in Bonn mit. Die Arbeitslosenquote habe bei 6,4 Prozent gelegen.

Die Zahl der Arbeitslosen hat sich in Nordrhein-Westfalen im Februar kaum verändert. Der im Winter übliche Anstieg sei in diesem Jahr ausgeblieben, teilte die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag mit. Im Februar habe es lediglich 229 Arbeitslose mehr gegeben als im Januar. Insgesamt waren knapp 768.000 Menschen in NRW erwerbslos gemeldet, fast 26.000 weniger als im Februar vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Vergleich zum Januar 2015 unverändert 8,3 Prozent.

"Zusammen mit dem Plus bei den gemeldeten Stellen kann man von einer spürbaren Frühjahrsbelebung in den kommenden Monaten ausgehen", bewertete die Chefin der NRW-Regionaldirektion, Christiane Schönefeld, die Zahlen.

Wegen des Endes von Berufsausbildungen im Februar stieg die Zahl der Jüngeren ohne Beschäftigung. Fast 70.500 unter 25-Jährige waren ohne Arbeit, über 4000 mehr als im Januar. Dies sei aber saisontypisch und werde sich schnell ausgleichen, kommentierten die Arbeitsmarktfachleute: "Der Markt hat einen großen Bedarf an jungen Fachkräften." Auch in der Region waren im Februar mehr junge Menschen ohne Job. Hier lag die Arbeitslosenquote in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis bei 6,4 Prozent. Sorgenkinder sind landesweit die vielen Ungelernten.

Jeder zweite Arbeitslose in NRW sucht nur einen Helferjob, aber Angebote sind rar. Rechnerisch kommen auf einen freien Job fast 21 Arbeitslose. Im Ruhrgebiet ist das Verhältnis am ungünstigsten mit 33 Bewerbern. Das Münsterland steht am besten da. Hier kommen 13 Arbeitslose auf einen Helferjob. Bundesweit rutschte die Zahl der Erwerbslosen mit 3,017 Millionen zum Winterende auf den niedrigsten Februarstand seit 24 Jahren.

Damit sind 15.000 Menschen weniger auf Jobsuche als im Januar und 121.000 weniger als vor einem Jahr. Trotz der überraschend niedrigen Winterarbeitslosigkeit in diesem Jahr hält Weise an der bisherigen Arbeitsmarktprognose fest; sie geht von einem allenfalls leichten Rückgang der Erwerbslosenzahlen um rund 20.000 im Jahresdurchschnitt 2015 aus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort