Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Handwerk der Region macht gute Geschäfte

Köln · 88 Prozent der Handwerksfirmen in der Region Köln/Bonn haben eine gute oder befriedigende Geschäftslage. Besonders die mit Gebäudetechnik und Innenausbau befassten Handwerkszweige sind Konjunkturlokomotiven.

 Dachdecker gehören zu den Branchen, die derzeit mit ihrer Geschäftslage besonders zufrieden sind.

Dachdecker gehören zu den Branchen, die derzeit mit ihrer Geschäftslage besonders zufrieden sind.

Foto: picture alliance / dpa/Michael Reichel

Das regionale Handwerk macht gute Geschäfte: 88 Prozent der Handwerksunternehmen in der Region Köln/Bonn schätzen ihre Lage als gut oder befriedigend ein. Noch vor einem Jahr blickten nur 74 Prozent der Betriebe, die sich an der Konjunktur-Umfrage der Handwerkskammer zu Köln beteiligt haben, so optimistisch in ihre geschäftliche Zukunft.

„Pessimisten befürchten, dass im nächsten Jahr der Aufschwung beim Wohnungsneubau nachlassen könnte. Denn der Engpass an Baumaterialien setzt sich – auch wegen des Ukraine-Kriegs – fort. Bei Preisexplosionen lässt sich das eine oder andere Neubauvorhaben einfach nicht mehr rentabel umsetzen“, sagt Garrelt Duin, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer zu Köln, die auch für Firmen in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zuständig ist. Hinzu komme, dass die Hypothekenzinsen steigen. Vor diesem Hintergrund wirkten die Ergebnisse der Umfrage umso erfreulicher.

Nur wenige befürchten Eintrübung

Jedes zweite der 811 Handwerksunternehmen spricht von einer guten Geschäftslage. Die Note „befriedigend“ vergeben 38 Prozent der Betriebsinhaber. Der Anteil der Betriebe, die die Geschäftslage als schlecht einstufen, hat sich von 26 auf zwölf Prozent reduziert. Besonders zuversichtlich zeigen sich die Bau- und Ausbaubranchen: Für 57 Prozent der Unternehmen des Bauhauptgewerbes – im Dachdecker-Handwerk sind es sogar 65 Prozent – laufen die Geschäfte gut. Im Ausbaugewerbe ist der Anteil der Betriebe mit guter Geschäftslage von 58 Prozent auf 66 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr beklagten noch 14 Prozent der Unternehmer aus dieser Handwerksgruppe eine schlechte Geschäftslage. Derzeit sind es nur noch sechs Prozent. Im Bauhauptgewerbe befürchten nur 18 Prozent der Betriebe eine Eintrübung im Laufe des Sommers.

Die mit Gebäudetechnik und Innenausbau befassten Handwerkszweige sind Konjunkturlokomotiven. Beispielsweise haben 81 Sanitär- und Heizungsbaubetriebe den Fragebogen ausgefüllt, von denen aber nur zwei die Antwort „schlechte Geschäftslage“ ankreuzten. Fast drei Viertel der Unternehmen sprechen von guten Geschäften. Diese gute Note vergeben ebenfalls zwei Drittel der Elektrobetriebe und der Tischlereien.

Stimmung im Kfz-Handwerk bessert sich

Nicht so euphorisch wie in den Baubranchen ist die Stimmung im Kraftfahrzeughandwerk. Dennoch hellt sich auch in dieser Branche das Konjunkturbild auf: Vor einem Jahr stuften 36 Prozent der Kfz-Betriebe die Lage als schlecht ein, inzwischen sind es nur noch 21 Prozent der Befragten. Gleichzeitig ist der Anteil der Betriebe, die von guten Geschäften sprechen, innerhalb eines Jahres von 23 auf 27 Prozent gestiegen.

Viele der Unternehmen, die zur Gruppe „personenbezogene Dienstleistungen“ gehören, stehen vor der Aufgabe, sich aus dem Corona-Tief hochzuarbeiten. Im ersten Quartal des vergangenen Jahres waren Friseur- und Kosmetikbetriebe, Maßschneider und Fotografen besonders hart von Einschränkungen getroffen, 62 Prozent sprachen 2021 von einer schlechten Geschäftslage. Schlechte Geschäfte beklagen weiterhin 28 Prozent der Betriebe aus dieser Gruppe, nur jeder fünfte Betriebsinhaber vergibt die Note gut. 60 Friseursalons haben den Fragebogen ausgefüllt: Bei der Frage zur Geschäftslage kreuzen 15 Betriebe die Antwort „gut“ an, 13 die Antwort „schlecht“.

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