Hanno Berger auf der Anklagebank Prozess gegen „Mr. Cum-Ex“ in Bonn begonnen

Bonn · Am Bonner Landgericht hat am Montag das Mammutverfahren gegen den mutmaßlichen Initiator der millionenschweren Betrugsgeschäfte, Hanno Berger, begonnen. Der Tatvorwurf: Gemeinschaftliche besonders schwere Steuerhinterziehung in drei Fällen.

 Aufnahme aus dem Bonner Landgericht: Der Angeklagte Hanno Berger (Mitte) steht im Gerichtssaal neben seinen Anwälten Carsten Rubarth und Martin Kretschmer (links). Berger gilt als Schlüsselfigur im „Cum-Ex“-Skandal.

Aufnahme aus dem Bonner Landgericht: Der Angeklagte Hanno Berger (Mitte) steht im Gerichtssaal neben seinen Anwälten Carsten Rubarth und Martin Kretschmer (links). Berger gilt als Schlüsselfigur im „Cum-Ex“-Skandal.

Foto: dpa/Oliver Berg

Rein optisch könnte man sich Hanno Berger auch heute noch gut hinter einem Behördenschreibtisch vorstellen: Das Rentenalter von 71 Jahren sieht man dem behäbigen und leicht untersetzten früheren Finanzbeamten kaum an und dem Bild eines Nadelstreifen-tragenden Bankers entspricht Berger in seinem zerknitterten dunkelblauen Anzug mit passender Krawatte so überhaupt nicht. Und dennoch gilt der spätere Steueranwalt und Bankiers-Berater als „Spiritus Rector“ der sogenannten Cum-Ex-Geschäfte, eines mittlerweile als illegal erkannten Systems, mit dem sich Investoren eine einmal gezahlte Kapitalertragssteuer auf Aktiendividenden vom Finanzamt zweifach erstatten lassen konnten.