Bonn unter zehn besten Wirtschaftsstandorten

Studie bewertet deutsche Städte nach besten Aussichten bis 2013 - München, Stuttgart und Düsseldorf an der Spitze - Köln auf Platz fünf

Bonn unter zehn besten Wirtschaftsstandorten
Foto: Max Malsch

Köln. (dpa/ga) München ist nach einer Studie die Stadt mit den besten Wirtschaftsaussichten in Deutschland. Auf Platz zwei und drei folgen demnach Stuttgart und Düsseldorf. Für die am Dienstag veröffentlichte Untersuchung im Auftrag des Wirtschaftsmagazins "Capital" prognostizierte das private Forschungsinstitut Feri aus Bad Homburg die wirtschaftliche Entwicklung in den 60 wichtigsten deutschen Städten bis zum Jahr 2013. Das Städte-Ranking wird alle zwei Jahre veröffentlicht.

Bonn nimmt der Studie zufolge Platz zehn ein vor Mainz, Freiburg, Karlsruhe, Münster und Nürnberg. Im vergangenen Jahr betrug die Wirtschaftsleistung in der Bundesstadt demnach 10,8 Milliarden Euro, bis 2013 soll sie (gemessen seit 2004) um 21,2 Prozent zunehmen. 205 000 Arbeitsplätze gab es in Bonn 2006, bis 2013 sollen es 3,9 Prozent mehr sein. Die Kaufkraft pro Kopf belief sich auf 1 394 Euro, bis 2013 wird sie den Berechnungen nach um 18,7 Prozent wachsen. Die Studie geht auch von einer Zunahme der Bevölkerung bis 2013 um 2,1 Prozent von derzeit 313 000 Einwohnern aus.

Die Wirtschaftsleistung in München wächst den Berechnungen zufolge bis zum Jahr 2013 um 26 Prozent, die Zahl der Jobs um fast 56 000. In Stuttgart und Düsseldorf steige das Bruttoinlandsprodukt um 25 Prozent. Beim Schlusslicht Schwerin seien es dagegen nur elf Prozent, die Beschäftigung stagniere nahezu.

"Die Globalisierung verschärft die Unterschiede zwischen den großen und kleinen Zentren", erläuterte der Feri-Ökonom Wolfgang Kubatzki. So werden die ersten sechs Plätze diesmal ausschließlich von Großstädten belegt: Auf den Rängen vier bis sechs liegen Hamburg, Köln und Frankfurt.

Die Wirtschaftsleistung in der Domstadt soll bis 2013 von derzeit 38,4 Milliarden Euro um 23 Prozent wachsen, Arbeitsplätze von 622 000 um 5,3 Prozent. Die derzeit rund 978 000 Einwohner Kölns werden bis zum Jahr 2013 der Prognose zufolge um 3 Prozent wachsen, und die Kaufkraft von 1 452 Euro soll um 18,9 Prozent zunehmen.

Die Ausnahme von der Regel sei Berlin: Die Hauptstadt liegt wie vor zwei Jahren abgeschlagen auf Platz 32. "Berlin fehlt eine moderne, produktive industrielle Basis", sagte Kubatzki. Stärkste ostdeutsche Stadt ist Dresden auf Platz 16. Auch der beste Aufsteiger komme aus dem Osten: Die thüringische Landeshauptstadt Erfurt kletterte von Platz 52 auf 36 - laut Feri vor allem dank gezielter Konzentration auf die Branche Maschinenbau. Am weitesten abgestiegen ist Bochum - von Platz 38 auf 50. Der Industriestadt im Ruhrgebiet mache der Abbau von Arbeitsplätzen in der Produktion zu schaffen.

Im Vergleich zu ausgewählten anderen europäischen Großstädten, die Feri ebenfalls untersucht hat, schneiden die deutschen nur mittelmäßig ab: Unter den großen Ballungszentren landet München auf Platz 14 - hinter der am stärksten boomenden Metropole Dublin, aber auch hinter Hauptstädten wie Helsinki, Madrid, Warschau, Budapest, Prag, Stockholm, Kopenhagen oder London.

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