Voreilige Abschlüsse und schnell gesetzte Unterschriften Verbraucherzentrale warnt vor dubiosen Kreditangeboten

Bonn · Die Verbraucherzentrale NRW mit Büro in Bonn warnt anlässlich des Weltverbrauchertages vor Kreditfallen und dubiosen Angeboten im Internet.

 Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor schnellen Kreditabschlüssen.

Die Verbraucherzentrale NRW warnt vor schnellen Kreditabschlüssen.

Foto: picture-alliance/ dpa/Lehtikuva Mikko Stig

In Raten zahlen oder die Zahlung auf später verschieben - anlässlich des Weltverbrauchertages informiert die Verbraucherzentrale Bonn über Kreditfallen. Sie warnt vor voreiligen Abschlüssen und schnell gesetzten Unterschriften bei Verträgen. „Immer mehr Menschen haben Geldprobleme, die sie mit Kreditangeboten aus dem Internet schnell und einfach lösen wollen“, berichtet Verbraucherberaterin Ute Krüger. Die erste Regel lautet: „Machen Sie sich eine Übersicht über ihre Einnahmen und Ausgaben und schauen Sie: Wie viel Geld habe ich eigentlich“, erklärt die Beraterin. Zweitens sollten Verbraucher immer genau lesen. „Viele Verträge sind so verklausuliert, dass die Verbraucher nicht verstehen, was sie da unterschreiben“, so Krüger weiter. Sie rät, vor Vertragsabschlüssen, mit Freunden, Familie oder Beratern zu sprechen. „Wenn ein Vertragsangebot nur an dem bestimmten Tag gilt, sollte man lieber die Finger davon lassen.“ Verbraucher sollten eher Angebote mit nach Hause nehmen und in Ruhe durchgehen.

Aktuell sind es nicht die Kredite selbst, die vielen Verbrauchern Kopfschmerzen bereiten, sondern mögliche hohe Nachzahlungen beim Energieversorger. Laut Krüger müssten die Bonner aufpassen, deswegen nicht in Kreditfallen zu tappen oder schufafreie Kredite aufzunehmen. „Bei solchen Angeboten muss man genau lesen: Was kostet das? Wie hoch sind die Zinsen und wie lange läuft der Kredit? Was passiert, wenn ich das nicht zahlen kann?“ sagt Krüger. Bei einem schufafreien Kreditangebot ist Vorsicht geboten, denn eine seriöse Kreditvergabe setzt immer eine Bonitätsprüfung voraus. So lassen sich auch dubiose Anbieter erkennen. Anbieter seien außerdem dazu angehalten, Verbraucher über die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu informieren, jedoch sei das meist mit einem kurzen Klick erledigt. „Ob sich die Verbraucher das durchlesen, ist eine andere Sache“, so Krüger. Dabei sollten sie das in jedem Fall tun und auch ihr Widerrufsrecht kennen.

Niedrige Zinsen und keine Verträge bei Kreditvermittlungen

Bei einem Verbraucherkredit rät Krüger, immer den Effektivzins zu beachten. Je niedriger der Zins, desto besser sei in der Regel das Angebot, denn Verbraucher müssten geringere Raten zahlen. Die Verbraucherzentrale rät außerdem, Kreditvermittlungen zu misstrauen. Verträge zur Finanzsanierung seien in der Regel wertlos und keine Kredite, vielmehr seien es nur Kosten für Verbraucher.

Weiterhin sollen Verbraucher Dispokredite nicht ausreizen. Oft wird dieser regelmäßig genutzt, um Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Doch gerade bei hohen Zinssätzen, derzeit um die zehn Prozent, kann er zu enormen Kosten führen. Dispokredite können laut Krüger auch gekündigt werden. „Verbraucher müssen dann alles auf einmal zurückzahlen“, sagt sie. Klein- und Kurzzeitkredite, die in sehr kurzer Zeit verfügbar und rückzahlbar sind, klingen verlockend, können aber sehr teuer werden. Neben dem meist hohen Zinssatz werden optionale Zusatzleistungen angeboten. Beispielsweise wenn das benötigte Geld dringend auf dem Konto landen muss, werden extra Zahlungen fällig. Krüger warnt eindringlich vor solchen Angeboten und betont, wie wichtig es ist, die Konditionen, Laufzeit und Zinssätze bei Krediten zu kennen. Bei schon vorhandenen Geldproblemen sollten sich Betroffene Hilfe suchen, beispielsweise in der Verbraucherzentrale.

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