Trotzdem ist das angeschlagene Unternehmen weit davon entfernt, im Gesamtjahr in die schwarzen Zahlen zu kommen. Nach neun Monaten liegen die Bonner immer noch mit knapp 55 Millionen Euro im Minus. Die IVG hatte sich in der Vergangenheit mit Großprojekten verspekuliert. Vor allem das riesige Gebäude über dem Bahnhof am Frankfurter Flughafen wurde zum Millionengrab.

Doch in den vergangenen Monaten ist die IVG schrittweise wieder nach vorne gekommen. Mit dem Kauf der ehemaligen Dresdner Bank-Zentrale "Silberturm" in Frankfurt für schätzungsweise 400 Millionen Euro brachten die Bonner als Führer einer Investorengemeinschaft Ende Oktober das wohl größte einzelne Immobiliengeschäft in Deutschland in diesem Jahr über die Bühne. Außerdem gelang es der IVG vor wenigen Tagen, wichtige Kredite zu verlängern oder neu abzuschließen, insgesamt über eine Volumen von rund zwei Milliarden Euro.

"Operativ wie finanziell konnten wir insbesondere in den letzten Wochen deutliche Fortschritte erzielen", sagte Wolfgang Schäfers, Sprecher des IVG-Vorstands. Allerdings gilt auch für das dritte Quartal: Im Immobiliengeschäft fallen immer noch Verluste an. Diese wurden aber durch Gewinne im Geschäft mit Kavernen - unterirdische Speicher für Öl und Gas - mehr als kompensiert.

Die Börse nahm die Nachrichten positiv auf, die IVG-Aktie gewann zeitweise mehr als 20 Prozent. Aus dem Kreis der großen Bonner Aktiengesellschaften fehlen jetzt nur noch die Quartalszahlen von Solarworld. Sie sollen am Montag vorliegen.