Deutsche Telekom Bonner Konzern profitiert vom US-Geschäft

BONN · Die Deutsche Telekom hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres vom florierenden Geschäft in den USA profitiert und befindet sich auf Wachstumskurs. Der Umsatz kletterte um sechs Prozent auf 15,5 Milliarden Euro, wie Telekom-Chef René Obermann am Donnerstag in einer Telefonkonferenz sagte.

 Hat mehr Mobilfunkkunden in Deutschland: die Telekom, hier das Logo auf der Bonner Zentrale.

Hat mehr Mobilfunkkunden in Deutschland: die Telekom, hier das Logo auf der Bonner Zentrale.

Foto: dpa

Damit haben die Bonner leicht mehr zugelegt als im Vorquartal, in dem der Konzern dank der Neuaufstellung seines US-Geschäfts nach jahrelangen Rückgängen zurück zu Wachstum gefunden hatte. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank allerdings im Zeitraum von Juli bis September um 2,6 Prozent auf 4,65 Milliarden Euro, was laut Obermann vor allem "an Investitionen in Kundenwachstum" lag.

Das Europageschäft hingegen war im dritten Quartal weiter rückläufig. Der Umsatz lag mit 3,4 Milliarden Euro um sechs Prozent unter dem Vorjahreswert. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis schrumpfte sogar zweistellig - um 13,6 Prozent. Nur die griechische Tochter OTE war mit einer stabilen Ertragsentwicklung ein Lichtblick.

Das hart umkämpfte Geschäft auf dem Heimatmarkt umschrieb Obermann mit "praktisch stabil". Der Gesamtumsatz ging in Deutschland im dritten Quartal des Geschäftsjahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,2 Prozent auf 5,67 Milliarden Euro zurück.

"Die wirtschaftliche Verfassung der Deutschen Telekom ist ausgesprochen gut. Wir können uns zwar nicht überall von der Marktentwicklung abkoppeln, aber wir haben uns im dritten Quartal weiter positiv vom Geschäftsverlauf unserer europäischen Wettbewerber abgehoben", sagte Obermann, der zum letzten Mal die Geschäftszahlen des Bonner Konzerns präsentierte. Nach mehr als sieben Jahren an der Unternehmensspitze scheidet Obermann zum Jahresende aus. Wie seit längerem bekannt, wechselt der 50-Jährige zum niederländischen Kabelunternehmen Ziggo. Sein Nachfolger ist der Finanzchef der Telekom, Timotheus Höttges.

Licht und Schatten im Deutschlandgeschäft: Während die Zahl der Mobilfunkkunden zum Stichtag 30. September im Vergleich zum Vorjahr um fast zwei Millionen auf knapp 38 Millionen angestiegen ist, ging die Zahl der Festnetz-Anschlüsse zum selben Stichtag um fast eine auf 21,6 Millionen zurück. Unterdessen sagte Obermann den Kabelnetzbetreibern in Deutschland den Kampf an.

Mit dem fortschreitenden Glasfaserausbau und mit der Vectoring-Technik, die die Kundenanschlüsse auf der letzten Meile beschleunigen soll, werde die Telekom mittelfristig deutlich stärker. "Wir werden das Feld keinesfalls den Kabelnetzbetreibern überlassen", sagte der Manager.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort