Deutsche Post Bonner Konzern startet stark ins Jahr

BONN · Die Deutsche Post hat in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres vor allem dank starker Auslandsmärkte bei Umsatz und Ergebnis zugelegt. Einen Tag vor der heutigen Hauptversammlung äußerten Auslandsgewerkschaften aber auch Kritik an den Arbeitsbedingungen der Post-Beschäftigten in einzelnen Ländern.

 Auf Erfolgskurs: Zentrale der Deutschen Post AG in Bonn.

Auf Erfolgskurs: Zentrale der Deutschen Post AG in Bonn.

Foto: dpa

Wie der Bonner Konzern gestern mitteilte, stieg der Umsatz von Januar bis März weltweit um 4,3 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro. Der Konzerngewinn verbesserte sich kräftig um 64 Prozent auf 533 Millionen Euro. Allerdings trug dazu auch eine letztmalige Sonderzahlung aus dem Postbank-Verkauf in Höhe von 186 Millionen Euro bei.

Die Post verbesserte ihr Geschäft in allen Sparten. In Deutschland fing ein weiterhin florierendes Paketgeschäft Rückgänge im Briefbereich auf. Umsatz (3,6 Mrd. Euro) und Ergebnis (393 Mio. Euro) der Sparte lagen sogar leicht über den Vorjahreswerten. Die übrigen Sparten Express, Spedition/Fracht sowie Logistik profitierten von starker Nachfrage vor allem aus Asien, teilweise aber auch aus Amerika.

"Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg", sagte Post-Chef Frank Appel. Er bestätigte die Ergebnisziele für das laufende Jahr, in dem die Post vor Zinsen und Steuern 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro verdienen will. In den nächsten Monaten muss die Post allerdings voraussichtlich mindestens rund 500 Millionen Euro an die Bundesregierung zurückzahlen, weil die EU-Kommission staatliche Zuschüsse für die Beamten als unzulässige Beihilfe ansieht. Post und Bundesregierung klagen dagegen.

Druck bekommt die Post von Gewerkschaften aus dem Ausland, die dem Unternehmen vorwerfen, in manchen Ländern Sozial- und Arbeitssicherheitsstandards nicht zu beachten und Gewerkschaftsvertreter auszugrenzen. So zwinge die Post Mitarbeiter in Kolumbien, Costa Rica und Südafrika zu Tests mit Lügendetektoren. In den USA war die Post-Tochter Exel im Februar wegen Verstoßes gegen Arbeitsschutzbestimmungen zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

"In unserem Konzern praktizieren und fördern wir eine Kultur des konstruktiven Dialogs - sowohl zwischen Mitarbeitern und Führungskräften, als auch zwischen dem Management und den Arbeitnehmervertretern", sagte ein Post-Sprecher. Zu den Vorwürfen im Einzelnen äußerte sich die Post nicht.

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