Liebesbeziehungen am Arbeitsplatz Wie Bonner Unternehmen Machtmissbrauch zwischen Mitarbeitern verhindern wollen

Bonn · Nach dem Skandal um den ehemaligen „Bild“-Chef will der Axel-Springer-Verlag Beziehungen zwischen Führungskräften und Mitarbeitern offenlegen. In den USA sind solche Richtlinien längst Standard. Bonner Unternehmen formulieren ihre Regelungen allerdings vorsichtiger.

 Wir haben nachgefragt, wie Bonner Unternehmen mit Machtmissbrauch am Arbeitsplatz umgehen. Bei diesem Foto handelt es sich um eine gestellte Aufnahme zu Symbolzwecken.

Wir haben nachgefragt, wie Bonner Unternehmen mit Machtmissbrauch am Arbeitsplatz umgehen. Bei diesem Foto handelt es sich um eine gestellte Aufnahme zu Symbolzwecken.

Foto: picture alliance / dpa Themendie/Klaus-Dietmar Gabbert

Es gibt sie, die Paare, die seit Jahren glücklich im gleichen Unternehmen arbeiten, gleichberechtigt und unabhängig, manche sogar verheiratet. Heikel wird es dann, wenn der eine dem anderen unterstellt ist, es also ein berufliches Machtgefälle gibt. Genau das war das Problem in dem Skandal um den ehemaligen „Bild“-Chef Julian Reichelt. Er soll Affären mit Mitarbeiterinnen, darunter Praktikantinnen, gehabt und dabei seine Machtposition ausgenutzt haben. Der Vorwurf lautet unter anderem, dass er Frauen befördert habe, wenn sie eine Beziehung mit ihm eingingen. Reichelt musste inzwischen gehen, nun hat der Axel-Springer-Verlag weitere Konsequenzen gezogen: Führungskräfte sollen Interessenskonflikte wegen Beziehungen mit Mitarbeitern künftig offenlegen.