Bornheimer Wirtschaftsförderung schreibt schwarze Zahlen

Ohne den Autobahnanschluss an die A 555 hätte er deutlich weniger zu tun. Ohne diese Verbindung in die Ballungsräume Bonn, Köln und Rhein-Sieg wären die tausend neuen Arbeitsplätze im Gewerbepark Süd und die in den weiteren Gewerbegebieten Bornheims, in Sechtem und Kardorf, nicht in dieser Zahl entstanden.

Bornheimer Wirtschaftsförderung schreibt schwarze Zahlen
Foto: Wolfgang Henry

Bornheim. Ohne den Autobahnanschluss an die A 555 hätte er deutlich weniger zu tun.

Ohne diese Verbindung in die Ballungsräume Bonn, Köln und Rhein-Sieg wären die tausend neuen Arbeitsplätze im Gewerbepark Süd und die in den weiteren Gewerbegebieten Bornheims, in Sechtem und Kardorf, nicht in dieser Zahl entstanden in den vergangenen zehn Jahren.

Diese Zeit ist Joachim Strauß bei der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft (WFG) der Stadt Bornheim tätig. Erst mit "Kümmerer" Winand Flohr, inzwischen ist er Prokurist der WFG. Und stolz darauf, dass sein "Anderthalb-Mann-Unternehmen" schwarze Zahlen schreibt. Neben ihm arbeiten zur Zeit ein Praktikant und ein ehemaliger Stadtdirektor mit, Johannes Vennebusch, der bis 1999 die Meckenheimer Verwaltung geleitet hatte. Dazu kommen viele Planungsbüros, die von Fall zu Fall eingeschaltet werden.

"Wir kaufen Grundstücke, entwickeln sie und verkaufen sie so, dass wir mindestens unsere Ausgaben erwirtschaften", sagt Diplom-Ökonom Strauß. Damit unterstreicht er gleich, dass Bornheim nicht wie andere Städte subventionierte Dumpingpreise für Gewerbegebiete anbieten kann. Zum Beispiel im Wettbewerb mit der Grafschaft im benachbarten Rheinland-Pfalz könne er preislich nicht mithalten. "Dort unterstützt das Land solche Bewerbungen finanziell. Doch wir haben andere Vorteile, die wir in die Waagschale werfen können."

Ein Blick in die Broschüren der WFG zeigt, was der 41-Jährige meint. Da wirbt die Stadt mit ihrer Infrastruktur, gelegen zwischen Köln und Bonn im "landschaftlich reizvollen Vorgebirge, also im Naturpark Rheinland". Schullandschaft und Freizeitmöglichkeiten werden da angeführt. Handel, Kultur und Anbindung an Autobahnen und den öffentlichen Personennahverkehr sind die Pfunde, mit denen Strauß in Werbeschriften, aber auch mit Auftritten bei Messen für die drittgrößte Stadt des Kreisgebietes wirbt.

An seiner Seite ist dann meist der städtische Wirtschaftsförderer Sebastian Römer. "Wir arbeiten eng zusammen", betonen beide Wirtschaftsförderer, der eine Prokurist des eigenen Betriebes, der andere auf der Lohnliste der Stadtverwaltung. Wobei die WFG landwirtschaftliche Flächen in Gewerbeareale verwandelt. Dazu gehören Kauf, Erschließung und Entwicklung mit Straßen, Kanal und Wasser. Strom, Telefon und Gas legen dann die entsprechenden Anbieter in die Erde.

Sind die Grundstücke vermarktet, kümmert sich Römer um die neuen Betriebe. "Die Firmen nach Bornheim zu holen, ist die eine Sache. Aber es geht auch darum, sie hier zu halten", sagt Strauß.

"Wir versuchen, bei ansiedlungswilligen Unternehmen eine Option einzurichten, dass sie nach erfolgreichem Start auch erweitern können. Also bieten wir Nachbargrundstücke mit an. Bei einigen Firmen wurde das schon erfolgreich praktiziert."

Stolz ist Strauß auf die Zahl von 6 600 Arbeitsplätze in Bornheim, davon sind in "seiner" Zeit bei der WFG allein 1 000 in Bornheim Süd entstanden: "Nicht nur große Firmen wie Porta/Möbel Boss mit über 300, sondern auch Familienbetriebe mit drei Mitarbeitern haben hier erfolgreich Fuß gefasst." Auch lege die WFG Wert darauf, einen Branchenmix anzusiedeln. Wobei bestimmte Branchen aufgrund der Regionalplanung in den Gewerbegebieten nicht zulässig sind: Alles, was einer Entwicklung der Zentren entgegensteht, also zum Beispiel Lebensmittelgeschäfte oder großflächige Elektromärkte, die in den Innenstädten errichtet werden sollen.

Zur Person Joachim Strauß ist seit zehn Jahren Leiter der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft in Bornheim. Die 1996 gegründete WFG wurde von Winand Flohr angeschoben, arbeitet inzwischen erfolgreich vor allem in den Gewerbegebieten Bornheim Süd, Kardorf und Sechtem. Diplom-Ökonom Strauß ist 41 Jahre alt, verheiratet, Vater von drei Jungs. Er fährt gerne Rad, Ski und wandert , im TC Roisdorf verstärkt er die "Herrn 40".

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