Umfrage bei Kandidaten für die Kommunalwahl Bürgermeister gegen Fluglärm
Köln/Bonn · Überrascht zeigt sich die Lärmschutzinitiative um den Köln/Bonner Flughafen: Die beiden amtierenden Stadtoberhäupter in Köln und Bonn, Henriette Reker und Ashok Sridharan, seien bisher in Sachen Nachtflug nicht besonders in Erscheinung getreten. Nun liegen ihre schriftlichen Antworten vor.
Die Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn sieht sich von den Kandidatinnen und Kandidaten für die Bürgermeisterämter breit unterstützt in ihrem Bemühen, den Fluglärm zu reduzieren. Im Vorfeld der Kommunalwahlen hatte die Lärmschutzgemeinschaft in einem offenen Brief die Kandidaten zu Stellungnahmen zur bestehenden und zu einer künftigen Nachtflugregelung aufgefordert.
„Alle Antwortenden betonen die Notwendigkeit von Verbesserungen im Fluglärmschutz am Flughafen Köln/Bonn und stimmen zudem darin überein, dass der Passagierflugverkehr in der Nacht beendet werden muss“, teilte die Lärmschutzgemeinschaft jetzt mit. Sie hatte sich an die 60 „aussichtsreichsten Kandidaten der größeren Parteien“ gewandt, so Wolfgang Hoffmann, der stellvertretende Vorsitzende der Lärmschutzgemeinschaft. Über 80 Prozent der Antwortenden unterstützten auch eine Initiative, die sicherstellen soll, dass nicht noch einmal die Nachtflugerlaubnis ohne Beteiligung der betroffenen Bürger und Kommunen verlängert wird. Das war 2008 geschehen, als der damalige Landesverkehrsminister Oliver Wittke (CDU) die bis 2015 laufende Nachtflugerlaubnis vorzeitig bis 2030 verlängert hatte. „Ermutigend“ nennt die Lärmschutzgemeinschaft die Antworten der beiden amtierenden Stadtoberhäupter in Köln und Bonn, Henriette Reker und Ashok Sridharan. Beide seien bisher in Sachen Nachtflug nicht besonders in Erscheinung getreten. Jetzt hätten sie eine breite Unterstützung der Aktion schriftlich zugesagt.
Sridharan und Reker, aber auch Andreas Kossiski, der SPD-Kandidat für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters, hatten sich gegen den nächtlichen Passagierflug zwischen 0 und 5 Uhr ausgesprochen. Am nächtlichen Frachtflug wollen sie aber festhalten. Die Lärmschutzgemeinschaft hat die Stellungnahmen der Kandidaten auf ihrer Internetseite dokumentiert. Keine Antworten erhielt sie nach eigenen Angaben unter anderem von den Kandidatinnen aus Neunkirchen-Seelscheid und vom SPD-Kandidaten aus Siegburg – beide Kommunen sind stark vom Fluglärm betroffen.