Extremus AG aus Köln Bund kürzt Bürgschaft für Terrorschäden

KÖLN · Der Bund reduziert seine Bürgschaft für den Terrorversicherer Extremus AG in Köln ab 2016 von acht Milliarden auf 7,5 Milliarden Euro. Das bestätigte Vorstandsmitglied Dirk Harbrücker auf Anfrage.

Die Bürgschaft war bisher jeweils auf zwei Jahre befristet. Nun soll sie für vier Jahre gelten und nach zwei Jahren lediglich überprüft werden. Ursprünglich wollte der Bund dem 2002 gegründeten Terrorversicherer lediglich eine Anschubfinanzierung gewähren. Die Versicherungswirtschaft hat aber immer argumentiert, rein privatwirtschaftlich sei das Risiko nicht abzudecken. Der Staat müsse helfen, ebenso wie in anderen Ländern.

Extremus versichert Gebäude, Einrichtungen und Vorräte gegen Schäden, die durch einen begangenen Terrorakt verursacht werden. Je Unternehmen oder Konzern werden höchstens 1,5 Milliarden Euro gezahlt. Ausgeschlossen vom Schutz sind die Folgen von Krieg, Kernenergie und Kontamination durch chemische und biologische Substanzen.

Bisher ist, gottlob, kein Schaden eingetreten. Unverändert bleibt die jährliche Höchstkapazität von zehn Milliarden Euro für die Regulierung von Schäden durch Terrorismus. Die privatwirtschaftliche Rückversicherung erhöht ihre Haftung von zwei auf 2,5 Milliarden Euro. Wenn das nicht reicht, ist der Bund als Bürge an der Reihe.

Entsprechend geht der ganz überwiegende Anteil der Beitragseinnahmen an die Rückversicherer und den Bund. Der Bilanz ist zu entnehmen, dass die Rückversicherer bisher 67,5 Prozent der Beiträge bekamen, der Bund 13,5 Prozent. Da das Engagement der Rückversicherer steigt, wird sich ihr Anteil vermutlich erhöhen. Für 2015 werden die Beitragseinnahmen mit 45 Millionen Euro veranschlagt. Versichert sind in erster Linie große Immobilienvermögen und Verkehrseinrichtungen, Banken, Versicherungen und Industriefirmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Viel Potenzial bei Ungelernten
Kommentar zur Arbeitslosenquote Viel Potenzial bei Ungelernten
Zum Thema
Aus dem Ressort