Dem digitalen Verbrechen auf der Spur Gefährlicher Datenklau und Erpressung im Internet

Meinung | Bonn · Nur die wenigsten erstatten Anzeige, wenn sie Opfer von Anfeindungen im Netz werden. Doch nur so lässt sich die nötige Aufmerksamkeit auf ein Problem lenken, das immer gehäufter auftritt.

Beim Cybermobbing haben Opfer oft keinen Überblick mehr darüber, welche Ausmaße die Hetze gegen sie bereits angenommen hat.

Beim Cybermobbing haben Opfer oft keinen Überblick mehr darüber, welche Ausmaße die Hetze gegen sie bereits angenommen hat.

Foto: picture alliance / dpa-tmn/Silvia Marks

Dass drei Viertel aller Internetnutzer von Cyberkriminalität betroffen sind, verwundert angesichts der mannigfaltigen Möglichkeiten im Netz kaum: So listet die Landespolizei NRW auf ihrer Website gut 20 Cybercrime-Strategien auf, die auf Datenklau, Erpressung und die Verbreitung von Chaos abzielen. Alarmierend ist jedoch, wie selten Internetnutzer ausgerechnet die Straftaten anzeigen, die sie ganz persönlich betreffen: sexuelle Belästigung, Beleidigungen und Anfeindungen durch andere User. Ein Drittel der Betroffenen reagiert gar nicht darauf, lediglich 18 Prozent gehen damit zur Polizei, zeigt die aktuelle Bitkom-Auswertung. Zwar wendet sich knapp die Hälfte an die Plattform, auf der sie angefeindet wurden. Doch solange Betroffene keine offizielle Anzeige erstatten, tauchen solche Vergehen nicht in der Kriminalstatistik auf. So überwiegen auf der Website der Polizei NRW bislang die Angriffsstrategien rund um Datenklau und Hacking.