Das Einkaufszentrum ist noch nicht vom Tisch

Integriertes Handlungskonzept für Duisdorf soll Ende des Monats vorliegen - Politiker erhoffen Aufschluss über die weitere Entwicklung des Stadtbezirks - Neues Gewerbegebiet am Flodelingsweg

Duisdorf/Lengsdorf. Still ruht der See: Auf dem 33 000 Quadratmeter großen Brachland zwischen Autobahn 565, Provinzialstraße und Villemombler Straße tut sich erst einmal wohl nichts. Dabei hatten vor Monaten noch hochtrabende Pläne für die Grächt unter den Politikern und vor allem dem Bonner Einzelhandel für hitzige Diskussionen gesorgt.

Ein Einkaufszentrum mit Kaufland-Warenhaus, Schuhgroßhandel und Unterhaltungselektronik sollte auf dem eigentlich als Bürostandort vorgesehenen Gelände angesiedelt werden. Vor allem die Duisdorfer Geschäftsleute gingen auf die Barrikaden, fürchteten durch die Großkonkurrenz am Eingang zum Bezirkszentrum um ihre Existenz. Die Pläne verschwanden schließlich in den Schubladen.

Ganz vom Tisch sind sie allerdings nicht, wie am Montag CDU-Bezirksfraktionschef Heinz Hentschel in einem Gespräch mit dem GA betonte. Für ihn komme es jetzt darauf an, welche Hinweise diesbezüglich das so genannte "Integrierte Handlungskonzept" gebe.

Die Stadt hat zwei Planungsbüros - das Kölner Büro Jansen und die "Gruppe Hardtberg" mit der Erarbeitung eines Konzepts für den Stadtbezirk Hardtberg beauftragt, das Aufschluss über alle für die Entwicklung des Bezirks relevanten Fragen geben soll. Ende dieses Monats, so schätzt Hentschel, wird es vorliegen: "Dann haben wir eine gute Grundlage, um noch in diesem Jahr einige Dinge auf den Weg bringen zu können."

Wichtig sei vor allem, Wildwuchs bei der Ansiedlung von Einzelhandel und Gewerbebetrieben zu verhindern und die Entwicklung gezielt zu steuern. Er verrate kein Geheimnis, so Hentschel, dass im Hardtberg großer Bedarf an entsprechenden Flächen bestehe und es ja auch viele attraktive Grundstücke gebe.

Vor allem mit Blick auf das expandierende Einkaufszentrum in Alfter, "einen Steinwurf" von Duisdorf entfernt, müsse man sich jetzt Gedanken darüber machen, was an welchem Standort im Stadtbezirk Hardtberg sinnvoll sei. Hentschel schließt dabei die Ansiedlung eines großflächigen Einzelhandels nach wie vor nicht aus.

Für weniger Zündstoff unter den Bürgern dürfte dagegen die geplante Entwicklung eines derzeit als Ackerfläche genutzten 4,5 Hektar großen Areals in der Nähe der Grächt zwischen Flodelingsweg, Provinzialstraße und Hainstraße an der Ortsgrenze zu Endenich sorgen. Nicht zuletzt wegen des optimalen Anschlusses an die Autobahn sieht Bezirksvorsteher Gerhard Lorth dort eine gute Möglichkeit für die Ansiedlung von Gewerbe, vor allem Handwerksbetrieben.

Noch in diesem Jahr, so erwartet Lorth, soll die Änderung des Flächennutzungsplanes und die vorgezogene Bürgerbeteiligung erfolgen. Die Zu- und Abfahrt zum Gewerbegebiet müsse unmittelbar an der Provinzialstraße liegen, um den Verkehr aus dem dahinter liegenden Wohngebiet an der Hainstraße und am Flodelingsweg herauszuhalten.

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