"Das Stellenangebot in Bad Honnef ist insgesamt zu schwach"

Zahl der Arbeitslosen im Siebengebirge und Kreis Neuwied sinkt um 165 auf 10 022 Arbeitslose

  Arbeitslose suchen  nach Jobs. Leider ist das Angebot nach wie vor nur gering.

Arbeitslose suchen nach Jobs. Leider ist das Angebot nach wie vor nur gering.

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Siebengebirge. Nach der Auswertung der Zahlen des Monats Juni ist klar: Die Frühjahrsbelebung ist dieses Jahr nur sehr gering ausgefallen. "Das Stellenangebot in Königswinter und Bad Honnef ist insgesamt zu schwach, um eine durchgreifende Besserung der Arbeitslosensituation herbeizuführen", erläutert Peter-Klaus Kobe, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit in Königswinter. Ende Juni standen 83 gemeldete freie Stellen 2 176 Arbeitslosen gegenüber.

Im Verlauf des Monats Juni ist die Zahl der Arbeitslosen in den Städten Königswinter und Bad Honnef gegenüber dem Vormonat um 74 Personen auf 2 176 gesunken. Kobe begründet den Rückgang der Arbeitslosigkeit: "Zum einen fanden im Laufe des Juni mehr Arbeitslose als im Mai eine Beschäftigung, zum anderen beteiligten sich mehr Arbeitnehmer an Trainingsmaßnahmen der Agentur für Arbeit." Im Vergleich zum Vorjahr waren allerdings 136 Frauen und Männer mehr arbeitslos registriert. Damit betrug die Arbeitslosenquote Ende Juni 7,0 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 6,5 Prozent.

293 Arbeitnehmer aus den Städten Königswinter und Bad Honnef meldeten sich im Laufe des vergangenen Monats neu arbeitlos, acht Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Bewegungsdaten seit Jahresbeginn verdeutlichen die Schwierigkeiten am Arbeitsmarkt: Von Januar bis Juni fanden 783 Arbeitslose wieder einen Job, im gleichen Zeitraum kamen aber 1 170 neue Arbeitslose hinzu.

Unter den 2 176 Arbeitslosen befanden sich 935 Frauen. Ihre Arbeitslosenquote betrug 7,0 Prozent gegenüber 8,8 Prozent für Männer. Jüngere Arbeitslose unter 25 Jahren stellen mit 163 Personen einen Anteil von knapp acht Prozent an der Gesamtarbeitslosigkeit im Geschäftsstellenbereich Königswinter, insgesamt waren 5,1 Prozent der unter 25-Jährigen arbeitslos. Bedeutend höhere Werte erreicht der Gradmesser der Arbeitslosigkeit mit 18,5 Prozent bei den ausländischen Arbeitslosen. Bei den Arbeitnehmern über 50 Jahren lag die Arbeitslosenquote bei 26,5 Prozent, 4,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Im Jahresvergleich hat sich die Lage weiter verschlechtert: Das Stellenangebot fiel im Juni 2004 schwächer aus als vor einem Jahr. Lediglich 45 Arbeitsplatzangebote gingen bei der Arbeitsagentur in Königswinter ein, 25 weniger als vor einem Jahr. Das gesamte Stellenangebot dieses Jahres liegt im Vergleich zu 2003 29 Prozent niedriger. Von Kurzarbeit waren im vergangenen Monat 49 Arbeitnehmer in 15 Betreiben betroffen.

Die Agentur für Arbeit im Kreis Neuwied meldet für den regionalen Arbeitsmarkt vergangenen Monat weiterhin einen Stillstand auf hohem Niveau. "Die Zahl der Arbeitslosen ist gegenüber dem Vormonat nur ganz leicht gesunken. Deshalb kann von einer positiven Entwicklung keine Rede sein", so der stellvertretende Leiter der Agentur für Arbeit Neuwied, Günter Thull. "Dies wird sicherlich auch in den nächsten Monaten der Fall sein, weil konjunkturfördernde Impulse, die den Arbeitsmarkt beleben könnten, nicht erkennbar sind."

Im Juni haben sich 958 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Insgesamt sank die Zahl der Arbeitslosen um 91 Personen auf 7 846. Damit waren im Jahresvergleich 29 Arbeitnehmer mehr arbeitslos. Die Quote liegt jetzt bei 8,6 Prozent.

Bei den Betrieben konnte die Agentur für Arbeit Neuwied im vergangenen Monat Vermittlungsaufträge für 369 Arbeitsplatzangebote entgegennehmen, 109 mehr als vor einem Jahr. "Es liegt jedoch eine nach wie vor zurückhaltende Einstellungbereitschaft der Unternehmen vor", so die Agentur. Auch die Zahl der von Kurzarbeit betroffenen ist im vergangenen Monat wieder um 60 auf 338 Betroffene angestiegen. Das sind allerdings 783 weniger als vor einem Jahr. Die Betroffenen arbeiten vor allem in Betrieben zur Herstellung von Metallerzeugnissen und Gummi- und Kunststoffwaren sowie im Baugewerbe.

In beruflichen Bildungsmaßnahmen befinden sich derzeit 329 Männer und Frauen, sie tauchen damit nicht in der Arbeitlosenstatistik auf. Von den 7 846 Arbeitslosen waren 928 jünger als 25, vor einem Jahr waren es 980. Die Zahl der Langzeitarbeitlosen ist hingegen von 2 259 im Juni 2003 auf 2 808 deutlich angestiegen.

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