Kommentar zum Konjunkturklima in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis Den Zug nicht verpassen

Meinung | Bonn · Kaum geredet wird über die Herausforderungen, vor denen die Elektromobilität die Autozulieferindustrie stellt, zu der auch in der unmittelbaren Region einige Unternehmen gehören.

Während die Städte im Bemühen um eine bessere Luft über Citymaut und Fahrverbote streiten, vollzieht sich mit der Elektromobilität ein technologischer Wandel, der zumindest die Probleme Feinstaub, Kohlendioxid und Stickoxide beseitigt, wenn auch nicht das Problem verstopfter Straßen. Wer glaubt, das E-Auto sei nur eine Sache von Umweltfreaks, die bereit sind, viel Geld in die Hand zu nehmen, um geräuschlos und ohne Schadstoffe in einem batteriebetriebenen Gefährt durch die Gegend zu rollen, wird sein blaues Wunder erleben: Sobald immer mehr Stromer auf unseren Straßen fahren, wird ein Hype entstehen, dem sich niemand mehr entziehen kann. Zumal dann auch die Anschaffungspreise purzeln werden.

Kaum geredet wird dabei über die Herausforderungen, vor denen die Autozulieferindustrie steht, zu der auch in der unmittelbaren Region einige Unternehmen gehören. Sie müssen ihr Geschäftsmodell total umstellen, weil ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor andere Komponenten verlangt als ein E-Auto. Dabei machen es die Weltmarktführer vor: Bosch etwa hat schon 2017 das Traditionsgeschäft mit Startern und Generatoren verkauft. Und erst in der vergangenen Woche hat Bosch den Prototyp einer intelligenten Ladesäule für E-Autos vorgestellt, die kontaktlos sogar das Bezahlen ermöglicht. Bleibt die Frage, ob Deutschland es auch schafft, eine eigene Batteriezellproduktion auf die Beine zu stellen. Das Geschäft sollte es den Asiaten nicht allein überlassen.

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