Neue Dauerausstellung im Post-Tower "Der Briefkasten ist kein Auslaufmodell"

Bonn · "Der Briefkasten ist kein Auslaufmodell", ist sich Postvorstand Jürgen Gerdes sicher. Der Manager, der an der Konzernspitze für das Thema E-Commerce zuständig ist, sieht in den neuen Dienstleistungen des Unternehmens keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung für die gut 100 000 posteigenen Briefkästen, die noch immer in ganz Deutschland zu finden sind.

 Die neue Ausstellung besteht aus interaktiven Stationen.

Die neue Ausstellung besteht aus interaktiven Stationen.

Foto: Post

In der Konzernzentrale im Post-Tower sind die gelben Imageträger jedoch klar an den Rand gedrängt worden - bei der gestrigen Vorstellung einer neuen Dauerausstellung spielen sie nur noch eine Nebenrolle: Anstelle einer Sammlung historischer Briefkästen erwartet die Teilnehmer der Führungen durch das 2002 fertiggestellte neueste Bonner Wahrzeichen ab sofort eine Ausstellung mit der der Konzern die Bandbreite seines Dienstleistungsangebots darstellen will.

In der 30. Etage des Gebäudes können sich Mitarbeiter, Besucher und Gäste an insgesamt elf Stationen ein Bild von den Produkten und Dienstleistungen des Unternehmensbereichs E-Commerce machen. "Jährlich begrüßen wir rund 10 000 Besucher im Post-Tower", erläuterte Personalvorstand Melanie Kreis bei der Eröffnungszeremonie: Mit der Level 3.0 genannten Dauerausstellung wolle man daher auch die Innovationskraft des Unternehmens demonstrieren.

"Große Megatrends und Themen wie Datensicherheit und vor allem Digitalisierung und E-Commerce beeinflussen das Leben unserer Kunden", ergänzte Gerdes. Die Post wolle diese Trends aktiv mitgestalten. Und so konnte man an den interaktiven Stationen einige Produkte und Dienstleistungen kennenlernen, die zumindest in der Wahrnehmung der großen Öffentlichkeit noch ein Schattendasein fristen.

Vom Reiseveranstalter "Post Reisen" über den eigenen Online-Handel "Allyouneed", der nach Auskunft von Ausstellungsmacherin Cornelia Große leider noch lange nicht an die Bedeutung eines Wettbewerbers wie Amazon herankomme, bis hin zu einem eigenen Lebensmittel-Bringdienst: Mit dem Online-Supermarkt "Allyouneed Fresh" will die Post in dem interessanten, aber als kompliziert geltenden Marktsegment möglichst weit vorne mitspielen.

Unter den weiteren präsentierten Produkten fand sich auch ein Paketkasten, der die bestellten Lebensmittel und natürlich auch weitere Pakete aufnehmen soll. Die dürfen allerdings nicht von UPS oder DPD kommen; die Konkurrenz bleibt nämlich ausgeschlossen.

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