Der Euro kommt mit Münzpäckchen

Umstellung kostet die Kreissparkasse Ahrweiler vier Millionen Mark - Am Neujahrstag haben alle Filialen geöffnet - Ab Montag gibt es die Starter-Kits

Der Euro kommt mit Münzpäckchen
Foto: Vollrath

Kreis Ahrweiler. "Jetzt wird es ernst", sagt Helmut Wilhelms, Chef der Kreissparkasse Ahrweiler mit Blick auf Montag. Dann biegt der Euro auf die Zielgerade ein, ist nicht mehr nur auf Plakaten und in Info-Broschüren zu sehen. Zwar wird der Euro seit 1. Januar 1999 bereits im bargeldlosen Zahlungsverkehr und an den Aktienmärkten verwendet. Doch bevor der Euro ab dem 1. Januar 2002 für Deutschland und elf weitere Staaten der Europäischen Union gesetzliches Zahlungsmittel wird, ist er ab Montag schon für jedermann erhältlich. Die Kreissparkasse erwartet einen Ansturm auf die neue Währung.

"Seit einem Jahr haben wir enorme Anstrengungen unternommen und sind bestens gerüstet", sagt Wilhelms. Um dem erwarteten Andrang gerecht zu werden, liegen in den 61 Geschäftsstellen im Kreis 150 000 so genannte Euro-Starter-Kits bereit. Dabei handelt es sich um eine abgepackte Münzmischung, die als "Starthilfe" dienen soll.

So können die Bürger sich noch im alten Jahr mit den neuen Münzen vertraut machen und verfügen bereits in den ersten Januartagen über Kleingeld. Zunächst gibt die Sparkasse ein Starter-Kit pro Kunde aus. Offiziell jedoch gibt es keine Begrenzung, so dass sich die Bürger bei Bedarf bei anderen Banken und Filialen mit zusätzlichen Münz-Päckchen eindecken können.

"Ein besonderer Service der Kreissparkasse Ahrweiler wird der gebührenfreie Bargeldumtausch in haushaltsüblichen Mengen sein", kündigt Landrat Jürgen Pföhler als Vorsitzender des Verwaltungsrates an. Die Umstellung war für die Kreissparkasse ein Kraftakt. Neben mehr als 100 Vortragsveranstaltungen, mit denen die Kunden auf den Euro vorbereitet wurden, wird die Umstellung einer internen Schätzung zufolge etwa vier Millionen Mark gekostet haben. Nach ersten Gesprächen mit dem Verwaltungsrat 1995 wurde ein Projektteam bestellt, das unter Federführung des Euro-Beauftragten Achim Gemein einen detaillierten Plan ausgearbeitet hat.

Der offizielle Umrechnungskurs beträgt 1,95583 Mark pro Euro. "Bei der Umrechnung werden grundsätzlich alle Beträge exakt umgerechnet und kaufmännisch gerundet", erklärt Wilhelms. So würden etwa Kredite und Mindestanlagebträge bei der Euro-Umstellung stets zu Gunsten der Kunden gerundet. Aus einem Dispokredit in Höhe von 10 000 Mark würden künftig 5 200 Euro, statt 5 112,92 bei exakter Umrechnung.

Geschäftskunden der KSK hatten seit November bereits die Möglichkeit, im Zuge des "Sub-Frontloading" Euro-Bargeld zu beziehen, um sich so vor dem Stichtag 1. Januar mit der benötigten Menge des neuen Bargeldes eindecken zu können. "So haben wir bis heute schon etwa fünf Millionen Euro ausgehändigt", nennt Vorstandsmitglied Dieter Zimmermann konkrete Zahlen.

Der bequemste Weg beim Übergang von Mark auf Euro ist die verstärkte Nutzung der ec-, Geld- oder Kreditkarte. Alle erforderlichen Umrechnungen erfolgen automatisch. Wichtig: Die Karten müssen wegen der Euro-Umstellung nicht umgetauscht werden. Allein im Kreis Ahrweiler verhindern 450 ec-cash-Stellen das Schlangestehen und das Suchen nach dem passenden Kleingeld.

Am Jahresende werden auch alle bestehenden Konten, Daueraufträge und Lastschrifteinzüge automatisch auf Euro umgestellt, gleiches gilt für laufende Miet-, Versicherungs- und andere Verträge. Und auch das Guthaben auf Geldkarten wird beim ersten Zahlungsvorgang im neuen Jahr selbstständig umgerechnet. Zahlungs- und Überweisungsaufträge gelten ab dem 1. Januar 2002 nur noch in Euro.

Das Euro-Bargeld ist bei allen Banken ebenfalls ab 1. Januar erhältlich. Ab diesem Tag spucken auch die Geldautomaten nur noch Euroscheine aus. Die Umtauschphase endet am 28. Februar 2002.

Um einen reibungslosen Ablauf des Umtausches zu gewährleisten hat die Kreissparkasse Ahrweiler zum Jahreswechsel ihre Öffnungszeiten erweitert: Freitag, 28. Dezember, bis 18 Uhr; Neujahr, 1. Januar, von 11 bis 16 Uhr (nur für Tauschgeschäfte); Mittwoch, 2. Januar, bis 18 Uhr und Samstag, 5. Januar, von 9 bis 13 Uhr.

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