Passagierflüge zum Erliegen gekommen Der Flughafen Köln-Bonn will Kurzarbeit anmelden

Bonn/Köln · Der Flughafen Köln-Bonn will wegen der Corona-Pandemie Kurzarbeit anmelden. Es wurde eine Betriebsvereinbarung, die bis März 2021 gültig ist. Das Arbeitsvolumen wird stellenweise bis auf Null heruntergefahren.

 "Köln Bonn Airport" ist am Zugang des Terminal 2 des Flughafens Köln/Bonn zu lesen.

"Köln Bonn Airport" ist am Zugang des Terminal 2 des Flughafens Köln/Bonn zu lesen.

Foto: dpa/Oliver Berg

Wegen der Corona-Pandemie sind die Passagierflüge am Flughafen Köln-Bonn in den vergangenen Wochen fast vollständig zum Erliegen gekommen. Nun will das Unternehmen Kurzarbeit anmelden. Wie der Airport am Montag mitteilte, wurde eine entsprechende Betriebsvereinbarung für die 1800 Beschäftigten mit dem Betriebsrat geschlossen. Dadurch wird das Arbeitsvolumen stellenweise bis auf Null heruntergefahren.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, die Arbeitsplätze bei der Flughafengesellschaft in dieser außergewöhnlichen Krisensituation zu sichern“, erklärte Flughafenchef Johan Vanneste. Dadurch sollten betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden. Der Flugbetrieb bleibe gleichzeitig gesichert.

48 Passagiere am Sonntag

Am Sonntag waren gerade einmal 48 Passagiere gestartet oder gelandet, wie eine Pressesprecherin mitteilte. Für den Dienstag steht auf der Website des Flughafens gerade einmal ein Eurowings-Flug nach München auf dem Plan. In der vergangenen Woche hatte Vanneste angekündigt, dass Eurowings an dem  Flughafen eine Grundversorgung aufechterhalten werde. Er sprach von einem Restprogramm mit fünf bis sechs innerdeutschen Flügen pro Woche.

Die nun geschlossene Betriebsvereinbarung ist bis März 2021 gültig. Wie sie genau ausgestaltet wird und wo die Arbeit sogar um 100 Prozent heruntergefahren wird, konnte die Sprecherin noch nicht sagen. „Die Betriebsvereinbarung gilt aber seit heute.“ Für den Gehaltsausfall kommt nach dem Gesetz die Bundesagentur für Arbeit  auf. Sie übernimmt 60 Prozent der Einkommenslücke, bei Arbeitnehmern mit Kindern 67 Prozent. Der Flughafen als Arbeitgeber stockt die bestehende Differenz zum bisherigen Nettolohn auf 90 Prozent auf. Diese Quote erhöht sich auf 95 Prozent, wenn Mitte April ein Tarifvertrag Kurzarbeit für kommunale Arbeitgeber in Kraft trete, hieß es. Wie lange die Phase der Arbeitsreduzierung tatsächlich dauert, hänge von der weiteren Entwicklung ab.

In Stuttgart Flugbetrieb bereits eingestellt

In Stuttgart ist der Flugbetrieb bereits ab diesem Montag ganz eingestellt worden. Der Airport Köln-Bonn profitiert derzeit vom wachsenden Frachtvolumen, das um etwa zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Etwa 700 Frachtflüge gibt es pro Woche, geflogen wird rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche.

Vanneste hatte am Donnerstag gesagt, dass er für dieses Jahr mit einer Halbierung der Passagierzahlen im Vergleich zu 2019 rechne. Da waren es noch 12,4 Millionen gewesen. Ursprünglich hatte der Flughafenchef mit einem ausgeglichenen Ergebnis gerechnet, wegen der Corona-Krise droht ein kräftiges Minus.

Die verbliebenen Passagierflüge werden über das Terminal 1 abgewickelt. Hier finden auch alle Sicherheitskontrollen statt.

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