Ergebnisse der Investorenkonferenz Deutsche Post blickt auf stabiles Wachstum

Bonn · Vorstandschef Frank Appel sieht eine positive Wirkung der Preiserhöhungen im Paketgeschäft. Zwischen Januar und März erwirtschaftete das Bonner Unternehmen einen Umsatz von 15,4 Milliarden Euro

 Teurere Pakete haben der Post einen Umsatzanstieg in der Sparte gebracht.

Teurere Pakete haben der Post einen Umsatzanstieg in der Sparte gebracht.

Foto: dpa

Deutsche-Post-Vorstandschef Frank Appel hat den Geschäftsverlauf im Konzern im ersten Quartal am Freitag bei einer Investorenkonferenz als stabil bezeichnet. „Wir haben im vergangen Jahr viele richtige Entscheidungen getroffen, deren positive Effekte wir jetzt sehen“, sagte Appel. Melanie Kreis, Finanzvorständin des Konzerns, erläuterte, dass das Geschäft im Januar und Februar etwas verhalten gewesen seien, der März zeige aber wieder solides Wachstum.

Zwischen Januar und März erwirtschaftete das Bonner Unternehmen einen Umsatz von 15,4 Milliarden Euro, 4,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 28,1 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Die Neuaufstellung der Lieferketten-Logistik in China trieb das Ebit im ersten Quartal um 426 Millionen Euro in die Höhe.

Die Post hat ihr Geschäft und Transport-Dienstleistungen an den chinesischen Konkurrenten S.F. Holding verkauft und arbeiten mit ihm jetzt in einem Bündnis zusammen. Der Konzerngewinn stieg im ersten Quartal von 600 auf 746 Millionen Euro. Zum Gewinn trugen alle fünf Divisionen bei, in die der Konzern gegliedert ist.

Das deutsche Post- und Paketgeschäft ist jetzt in der Division P&P gebündelt. Hier hat sich der Langzeittrend fortgesetzt: Während die Umsätze in den Bereichen Brief und Dialogmarketing aufgrund der anhaltenden Volumenrückgänge sanken, ist das Paketgeschäft gewachsen.

Preissteigerungen im Paketgeschäft

Die Sparte legte beim Umsatz von 3,8 Milliarden Euro leicht um 0,7 Prozent zu. Als besonders erfreulich bezeichnete es Appel, dass die Preissteigerungen im Paketgeschäft Wirkung zeigen und die Erlöse in diesem Bereich schneller stiegen als die Volumina. Etwa zwei Drittel bis drei Viertel der Preiserhöhungen seien geschafft.

Das operative Ergebnis der Division P&P lag im ersten Quartal bei 227 Millionen Euro und damit 178 Millionen Euro unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Der Vorjahreswert war durch einen Sondereffekt aus der Neubewertung von Pensionsverpflichtungen in Höhe von 108 Millionen Euro positiv beeinflusst worden.

Belastend hätten gestiegene Personalkosten gewirkt, so die Post. Darüber hinaus hatte das Unternehmen im Zuge der Neuausrichtung des Bereichs beschlossen, jährlich bis zu 150 Millionen Euro zusätzlich in die weitere Automatisierung sowie den Ausbau der Post- und Paketinfrastruktur zu investieren.

Der Umsatz von DHL Express verbesserte sich im ersten Quartal um 5,3 Prozent auf vier Milliarden Euro. Das operative Ergebnis sank durch negative Währungseffekte leicht auf 453 Millionen Euro (2018: 461 Millionen Euro). Dämpfend auf das Ergebnis habe sich auch die Entscheidung ausgewirkt, die Volumen besonders schwerer Sendungen sukzessive zu reduzieren. Leichtere Sendungen seien margenstärker.

Geplante Erhöhung des Briefportos

Eine positive Entwicklung gab es in der Fracht- und Speditionssparte, die lange unter einer fehlgeschlagenen Software-Umstellung gelitten hatte. Das operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 42,9 Prozent auf 100 Millionen Euro. Die IT-Erneuerung komme gut voran, sagte Kreis auf der Investorenkonferenz, sei aber noch nicht abgeschlossen.

Für 2019 erwartet Appel unverändert einen Anstieg des operativen Ergebnisses auf 3,9 bis 4,3 Milliarden Euro. „Damit liegen wir voll im Plan und nehmen Kurs auf unser Ziel, im kommenden Jahr mehr als fünf Milliarden Euro Ebit zu erwirtschaften“, sagte Appel.

Rückenwind wird dabei die anstehende Erhöhung des Briefportos in Deutschland geben. Die Bundesnetzagentur hatte der Post einen Preiserhöhungsspielraum von 10,63 Prozent für die nächsten drei Jahre zugestanden. Die Bonner können dies nun ab Sommer über ihre Briefarten verteilen. Besonders der Standardbrief dürfte teurer werden.

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