Versicherungen DEVK muss an die stillen Reserven

Köln · Der Garantiezins bei Lebensversicherungen kostet die Kölner viel Geld. Geschäftsjahr läuft insgesamt „erfreulich“. Zahl der Arbeitsplätze wächst gegen den Branchentrend.

 Zentrale mit Weltkugel: die DEVK in Köln.

Zentrale mit Weltkugel: die DEVK in Köln.

Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb

Die DEVK-Versicherungsgruppe in Köln, die aus Versicherungsvereinen für Eisenbahner und Aktiengesellschaften für das allgemeine Publikum besteht, hat sich nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden Gottfried Rüßmann 2016 erfreulich entwickelt.

Die Schaden- und Unfallversicherung, die etwa zwei Drittel zum Geschäft beiträgt, profitierte von einer insgesamt geringeren Schadensbelastung. Die Schaden-Kostenquote sank bezogen auf die Beitragseinnahmen von 97 auf 95 Prozent. Überschüsse entstanden laut Rüßmann vor allem in den Sparten Haftpflicht, Hausrat und Unfall. In der Kfz-Versicherung war die Haftpflicht noch leicht rot, Kasko und Teilkasko standen sich besser.

Jahresüberschuss bei 80 Millionen Euro

Die Beitragseinnahmen stiegen um 3,8 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro, rechnet man aktive Rückversicherung und Auslandsgeschäft hinzu um 3,9 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Einschließlich rückläufiger Beiträge in der Lebensversicherung kam die Gruppe auf Beitragseinnahmen von 3,2 Milliarden Euro (plus 2,1 Prozent). Das Kapitalanlageergebnis fiel wegen niedrigerer Abgangsgewinne von 246 auf 198 Millionen Euro zurück. Nach deutlicher Dotierung der Schwankungsrückstellungen steht unter dem Strich ein Jahresüberschuss von 80 (Vorjahr: 88) Millionen Euro.

Im Jahr 2017 muss die DEVK nach den Angaben erstmals und zwar in „erheblichem Umfang“ stille Reserven durch Verkauf von Kapitalanlagen mobilisieren, um die Zinszusatzreserve zu finanzieren, die die hohen Garantiezinsen alter Verträge in der Lebensversicherung absichern soll.

Viele Verträge mit hohen Zinsgarantien

Rüßmann bezifferte den Bestand der stillen Reserve zum Jahresende 2016 mit rund 500 Millionen Euro, in diesem Jahr kämen etwa 200 Millionen Euro dazu. Das ist für eine relativ kleine Lebensversicherung wie die DEVK ziemlich viel und deutet auf einen großen Anteil von Verträgen mit hohen Garantien hin.

Rund 2100 Mitarbeiter in Köln

Gegen den Branchentrend nimmt die Zahl der Beschäftigten zu. Von 3183 Mitarbeitern sind 2081 in Köln tätig. Rüßmann sagte bei der Bilanzpressekonferenz, die DEVK habe kein Kostenproblem und müsse daher kein Personal abbauen. Die breite Spartenmischung diene der Stabilität der Gruppe.

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