Neues Logistikzentrum DHL investiert 123 Millionen Euro am Flughafen Köln/Bonn

Köln · DHL Express hat am Dienstag am Flughafen Köln/Bonn sein neues Logistikzentrum in Betrieb genommen. Dabei bemüht sich das Unternehmen auch um Klimaschutz.

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Foto: Benjamin Westhoff

DHL Express hat am Dienstag am Flughafen Köln/Bonn sein neues Logistikzentrum offiziell in Betrieb genommen. 123 Millionen Euro hat DHL am Flughafen investiert. In dem rund 15000 Quadratmeter großen Hub kommt moderne Sortiertechnik zum Einsatz, die die Abwicklung der zeitkritischen Sendungen schneller machen soll. Vakuumlifter sorgen dafür, dass die Beschäftigten schwere Sendungen nicht heben müssen. Bis zu 50 Kilo können so per Saugwirkung angehoben werden. Das Sortierband ist 2,5 Kilometer lang.

340 Mitarbeiter aus 34 Ländern sind am erweiterten Drehkreuz beschäftigt. Das Unternehmen bemüht sich auch um Klimaschutz.Als wegweisend bezeichnete Express-Vorstand John Pearson die Energie- und Klimaversorgung. In Zusammenarbeit mit dem Flughafen Köln/Bonn nutzt DHL Express

einen großen Eisenergiespeicher, der mit über 1,3 Millionen Litern Fassungsvermögen und einer Leitungslänge von insgesamt 18 Kilometern sicherstellt, dass alle Räumlichkeiten im Sommer ausreichend gekühlt und im Winter mit Wärme versorgt werden. In Kombination mit einer Wärmepumpe und auf dem Hallendach installierten Photovoltaikanlagen sei diese Technologie vollkommen emissionsfrei, so Pearson. Es ist eine der größten Anlagen dieser Art, die bislang in Deutschland gebaut wurden.

DHL Express ist eine Säule der Deutschen Post DHL Group und stellt in 220 Ländern Expresssendungen zu. Die Sparte hat in den ersten neun Monaten 2019 den Umsatz um 6,3 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro gesteigert. Das ist ein Viertel des Konzern-Umsatzes. Der operative Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) legte um drei Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zu, das machte knapp die Hälfte des Konzern-Ertrags von 2,9 Milliarden Euro aus.

 „Seit der Gründung vor genau 50 Jahren hat DHL sich immer wieder durch innovative Lösungen ausgezeichnet und somit die Entwicklung der gesamten Expressindustrie rasant vorangetrieben. Das belegen einmal mehr die vielen technischen Neuerungen, die hier an unserem neuen Hub in Köln zum Einsatz kommen“, sagte Pearson. In erster Linie erhöhe DHL durch seine Investitionen am Flughafen Köln/Bonn die Kapazitäten bei zeitkritischen Sendungen, um auf die steigende Kundennachfrage durch den Onlinehandel vorbereitet zu sein. 20 000 Sendungen können in Spitzenzeiten pro Stunde abgefertigt werden.

Neben drei globalen Drehkreuzen hat DHL 20 regionale Hubs, zu denen auch Köln/Bonn zählt. Mit 14 Flügen und 80 Lkw kommen die Sendungen herein und werden je nach Zielgebiet umverteilt.

In den vergangenen Jahren hat DHL am Flughafen Köln/Bonn ein kleineres Drehkreuz betrieben, in dem nur 3500 Sendungen pro Stunde abgefertigt werden konnten. Rund 100 Mitarbeiter sind in den vergangenen Monaten eingestellt worden. Viermal in der Woche kommt seit kurzem ein DHL-Frachtflug per Boeing 777 aus Hongkong an, der das Sendungsaufkommen deutlich erhöht hat. „Die 123 Millionen-Investition in den Hub Köln/Bonn ist ein klares Bekenntnis zum Standort und sichert die Zukunft vieler Arbeitsplätze“, sagte Detlef Schmitz, Leiter des DHL Express Hubs. Hierdurch wachse auch die Bedeutung des Luftfrachtdrehkreuzes im DHL-Netzwerk.

DHL Express hat weltweit rund 100 000 Mitarbeiter und transportiert jährlich über 400 Millionen Sendungen. Mit 17 Partnerairlines und über 260 Frachtflugzeugen wickelt DHL Express täglich über 3000 Flüge ab und steuert über 500 Flughäfen an. Die Flotte soll durch 14 neue Boeing 777 Frachtflugzeuge modernisiert werden, von denen sechs bereits übernommen sind.

„Für die kommenden Jahre erwarten wir vor allem im internationalen Handel weiteres Wachstum“, sagt Travis Cobb, leitender Manager für das globale Netzwerk:. Durch die Erneuerung der Flugzeugflotte könne die Anzahl der Interkontinentalverbindungen erhöht werden, aber der CO2-Ausstoß und der Treibstoffverbrauch reduziert werden.

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