Die Agrob produziert weiter in Sinzig

Deutsche Steinzeug investiert neun Millionen Euro und sichert mit Erweiterung das Traditionsunternehmen in Sinzig - Hartnäckige Verhandlungen der Stadt führen zum Erhalt des Standortes am Rhein

Sinzig. (wtz) Eine für die Stadt Sinzig wichtige Entscheidung ist bei der "Deutschen Steinzeug Cremer & Breuer AG" getroffen worden. Das Unternehmen, dem die frühere Agrob angehört, investiert neun Millionen Euro in den Standort Sinzig und sichert so die dortigen Arbeitsplätze.

Die Steinzeug hatte vor der Entscheidung gestanden, die Konzernaktivitäten umzustrukturieren. Konkret bedeutete dies Überlegungen, verschiedene Standorte zu schließen, um die verbleibenden Produktionsstätten besser auszulasten und so im harten Wettbewerb besser bestehen zu können.

Dies hätte die Schließung des Werkes Sinzig bedeuten können und damit den Verlust von rund 170 Arbeitsplätzen. Die Mitarbeiter selbst haben schon seit dem Jahr 2003 auf Weihnachtsgeld und auf Tarifanpassungen verzichtet, was laut der diesjährigen Hauptversammlung wesentlich zum Gelingen der Restrukturierung beigetragen hat.

Doch das Jahr 2006 begann mit den Auswirkungen der hohen Energiepreise und durch den Druck der Wettbewerber aus Billiglohnländern unter schwierigen Bedingungen. In vielen Stunden setzte sich Bürgermeister Wolfgang Kroeger bei der Deutschen Steinzeug dafür ein, dass Sinzig als Werk-Standort erhalten bleibt.

Nicht nur dies ist ihm gelungen. Die am Montag vom Unternehmen mitgeteilte Entscheidung bedeutet jetzt, dass das Werk für die kommenden Jahre fit gemacht wird. "Durch die anstehenden Investition und Modernisierungen werden aber nicht nur die Herstellungskosten gesenkt.

Wir können zudem schneller und flexibler auf Kundenwünsche reagieren und steigern somit unsere Wettbewerbsfähigkeit", erklärt Dieter Schäfer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Steinzeug.

Zu den millionenschweren Investitionen zählen zum einen die Modernisierung der Aufbereitung sowie eine Erweiterung der Silo-und Mischanlage. Zudem sehen die Pläne eine neue Fertigungslinie einschließlich eines neuen Rollenofens vor. Die bestehenden Fliesenspeicher und die Sortieranlagen sollen ebenfalls ausgebaut werden.

Ein Rollenofen wird für Spezialprodukte umgerüstet und eine Kalibrieranlage eingerichtet. Begleitet werden all diese Veränderungen von Baumaßnamen an den vorhandenen Gebäuden. Die Investitionen werden Ende 2008 abgeschlossen sein.

"Es waren harte Verhandlungen, in denen es uns gelungen ist, den Konzern von der Qualität des Standorts Sinzig und vor allem von der Qualität der dort geleisteten Arbeit zu überzeugen", beschreibt Bürgermeister Wolfgang Kroeger die Gespräche in den vergangenen Wochen.

Er ist aber auch dem Sinziger Stadtrat dankbar, der im Rahmen der Möglichkeiten ebenfalls positive Beschlüsse fasste, die der Deutschen Steinzeug den Entschluss zugunsten der Barbarossastadt letztlich leichter machten. Eben jene Bemühungen haben laut Kroeger zum Erfolg geführt und "mit dazu beigetragen, den Standort Sinzig hoffentlich auf Jahre hinaus zu sichern".

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