Die Großen gewinnen

Bonn. Auf der Verkaufsliste stand die Bonner VAW Aluminium AG schon seit geraumer Zeit. Auch an Spekulationen über mögliche Übernahme-Interessenten hat es im vergangenen Jahr nicht gemangelt.

Dass die VAW-Mutter E.on und der norwegische Konzern Norsk Hydro sich bis ins neue Jahr mit dem Verhandlungsabschluss Zeit gelassen haben, ist kein Zufall. Die aufgeschobene Einigung nützt vor allem dem Düsseldorfer Energieriesen. Seit 1. Januar gilt Steuerfreiheit für Veräußerungsgewinne von Kapitalgesellschaften. Der Verkaufserlös für E.on von rund 1,1 Milliarden Euro fließt also komplett am Fiskus vorbei.

Aber auch die norwegischen Vertragspartner profitieren von dem Handel: Mit VAW können sie ihre Stellung in der Aluminium-Sparte vor allem in Deutschland - ihrem nach eigenen Angaben zweitgrößten Markt - deutlich stärken. Der üppige Kaufpreis von rund 3,1 Milliarden Euro bereitet dem halbstaatlichen Mischkonzern wohl kaum Probleme. Schließlich sorgt der Verkauf des Nordsee-Öls für stets gut gefüllte Kassen bei Norsk Hydro.

Während die Großen profitieren, bleibt die Zukunft von VAW allerdings ungewiss. Die Norweger wollen sparen - vor allem bei den Personalkosten. Gerade Positionen außerhalb der Produktion, wie etwa in der Bonner VAW-Zentrale, stehen bei Fusionen meist ganz oben auf der Streichliste.

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