"Die haben mich als Spinner verspottet", erklärt Unternehmensgründer Dietrich Lohmeyer die Anfänge seines Unternehmens vor 18 Jahren. Seitdem baut er zusammen mit Geschäftsführer Ulrich Tiesler und Miteigentümer Guido Herz Spezialfahrräder mit Elektromotoren. Zu denen gehören nicht nur Velomobile, sondern auch normale Liegeräder und Lastenräder mit einer kleinen Ladefläche.

Auch sie finden sich im Verkaufssortiment wieder. Die Velomobile bezieht die Firma als Bausätze, die Elektromotoren stellt sie inzwischen selber her. Mit ihren Spezialfahrrädern macht die Firma einen Jahresumsatz von 300 000 Euro und beschäftigt neben dem Geschäftsführer fünf Teilzeitmitarbeiter.

"Unsere Räder sollen den Zweitwagen ersetzen", beschreibt Lohmeyer die Geschäftsidee des Unternehmens. Der Motor ist zuschaltbar und schafft bei den Standardmodellen bis zu 25 Kilometer pro Stunde. Wenn man selber in die Pedale tritt, kann man auch schneller fahren.

Rund zwölf Cent kostet es, den 3,2 Kilogramm schweren Akku für 40 Kilometer Reichweite "vollzutanken": "Auf hundert Kilometer entspricht das 0,1 Liter Benzin". Der Akku kann per Ladegerät an jeder Steckdose in rund anderthalb Stunden geladen werden. "Elektromobilität lohnt sich hier", sagt Lohmeyer. Ein Auto bewege für 70 Kilogramm Mensch über eine Tonne Eigengewicht mit. Die Velomobile wögen mit 35 bis 45 Kilogramm stets weniger als der Fahrer.

Vom E-Bike Boom profitiert die Firma nicht. Die Preise für E-Bikes seien stark gesunken, seit auch chinesische Hersteller den Markt für sich entdeckt haben. "Das schmälert die Zahlungsbereitschaft", sagt Lohmeyer. Das günstigste fertige Elektrovelomobil von Akkurad kostet knapp 6 000 Euro, das teuerste 10 000 Euro.

Bastler können allerdings Bausätze ohne Motor bereits für 2 750 Euro erwerben. Die Geschäftsentwicklung sieht Lohmeyer positiv. 274 Velomobile habe die Firma in den letzten sechs Jahren abgesetzt.