Betrugsserie beim Online-Banking Dutzende Daten gehackt - Schaden mehr als eine Million Euro

BONN · Medienberichten zufolge sollen in den letzten Wochen sichere Online-Banking-Daten per SMS geknackt worden sein. Bei der Betrugsserie sollen die Täter meist fünfstellige Beträge von Bankkunden abgehoben haben, die einen Handyvertrag bei der Telekom besitzen.

 Einzelne Mobilfunk-Kunden der Deutschen Telekom sind Opfer einer Betrugsserie beim Online-Banking geworden. Foto: Oliver Berg/Archiv

Einzelne Mobilfunk-Kunden der Deutschen Telekom sind Opfer einer Betrugsserie beim Online-Banking geworden. Foto: Oliver Berg/Archiv

Foto: DPA

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" haben die Täter in Dutzenden Fällen bis zu fünfstellige Beträge von den Konten abgebucht.

Betroffen seien Bankkunden, die Handyverträge bei der Telekom besitzen und beim Online-Banking ihre Tan-Nummer (mobile Transaktionsnummern) per SMS geschickt bekommen.

Wie die SZ berichtet, würden sich die Täter als Mitarbeiter von Mobilfunk-Shops ausgeben, um sich Zugang zu den Mobilgeräten zu verschaffen. In einem ersten Schritt wollen sie dann die Computer hacken und danach einen Ersatz für angeblich verlorene Sim-Karten angefordert haben, um dann die entsprechenden Tan-Nummern zu bekommen, mit denen sie Überweisungen durchführen können.

Die Telekom hat bestätigt, dass gehackte Kundenrechner, über die Kundendaten ausspioniert werden, die Grundlage des Vorgehens waren. Mit diesen Daten geben die Täter dann vor, als Händler im Namen ihrer Kunden eine neue Ersatz-SIM-Karte aktivieren zu wollen.

Der geschätzte Schaden beträgt mehr als eine Million Euro. Die Telekom habe neue Sicherheitsmaßnahmen entwickelt, die weitere Betrugsfälle verhindern sollen.

Nutzern empfiehlt die Telekom, einen aktuellen Virenschutz auf ihrem Rechner zu installieren, Software aktuell zu halten und sich über Phishing-Methoden und weitere Angriffsmöglichkeiten zu informieren. Weitere Infos dazu bietet die Telekom in ihrem online-Ratgeber www.sicherdigital.de.

Das mTan-Verfahren

Bei dem Verfahren mit mobilen Transaktionsnummern bekommt der Kunde, der am Computer eine Überweisung ausführen will, eine mTan auf sein Handy geschickt. Das Verfahren, das es seit vier Jahren gibt, galt als sicher, da Computer und Handy als zwei voneinander unabhängige Systeme nötig sind.

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