Zurück in den schwarzen Zahlen Eifelhöhen-Klinik steht gesünder da

BONN · Ganze fünf Aktionäre meldeten sich gestern bei der Hauptversammlung der Eifelhöhen-Klinik AG in der Stadthalle Bad Godesberg zu Wort. Das weitaus größere Interesse der vielleicht 200 anwesenden Anteileigner galt der Verpflegung, zuvorderst und bei 35 Grad Außentemperatur allzu verständlich, den kühlen Getränken.

 150 Betten, gut ausgelastet: Kaiser-Karl-Klinik in Bonn.

150 Betten, gut ausgelastet: Kaiser-Karl-Klinik in Bonn.

Foto: Barbara Frommann

Doch auch die für die Jahreszeit untypische Bohnensuppe mit Mettwurst und Brötchen fand große Zustimmung. Was weitgehend auch für die Rede des Vorstandsvorsitzenden Markus-Michael Küthmann galt. Der hatte in seiner knapp 60-minütigen Rede leichtes Spiel, konnte er doch vergleichsweise gute Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 verkünden.

Nach einem düsteren Jahr 2013, das für den Bonner Klinikbetreiber in den roten Zahlen endete, konnte Küthmann eine Genesung des kränkelnden Patienten vermelden. Zusammengefasst heißt das: Nach einem Fehlbetrag von 201 000 Euro im Jahr 2013 erzielte das Unternehmen im vergangenen Jahr einen Überschuss von zarten 30.000 Euro.

Der Umsatz des Unternehmens stieg um 7,7 Prozent auf 45,1 Millionen Euro. Als Gründe nannte Küthmann eine höhere Auslastung sowie die Inbetriebnahme eines neuen Klinikstandorts in Mönchengladbach. Deswegen und wegen der Aufstockung der Bettenkapazität in Bonn stieg die Zahl der Mitarbeiter um 36 auf 590. Für 2015 ist der Vorstandschef vorsichtig optimistisch und erwartet ein ähnliches operatives Ergebnis wie im Vorjahr. Die Dividende soll laut Geschäftsbericht mit acht Cent je Aktie stabil bleiben.

Letzteres rief die Aktionärsschützer auf den Plan. Clemens Scholl von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hielt eine Dividende von acht Cent je Aktie bei einem Gewinn von einem Cent je Papier für "nicht angemessen". Das gehe an die Substanz des Unternehmens.

Die Gesellschaft solle zunächst versuchen, sich zu entschulden, kritisierte Scholl. Kollege Klaus Koppenberg von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) sah das ähnlich, aber pragmatischer: "Die Dividende ist eigentlich nicht zu verantworten, aber die Aktionäre nehmen sie gerne mit."

Die Entwicklung des Aktienkurses sahen beide Anlegerschützer gleichermaßen kritisch. Bei einer Notierung von rund vier Euro sieht Scholl "noch Luft nach oben". Koppenberg nannte die Kursentwicklung "nicht das, wovon Anleger träumen". Die Geschäftsentwicklung sei immerhin eine "Trendwende zum Besseren".

Zum Konzern gehören neben den Standorten in Nettersheim-Marmagen und Bad Wünnenberg auch die Kaiser-Karl-Klinik in Bonn sowie auch der Herzpark Mönchengladbach. Während letzterer Standort ab 2017 Gewinne schreiben soll, läuft der Bonner Standort schon jetzt gut. Die Auslastung der 150 Betten liege bei durchschnittlich 87 Prozent, die bauliche Erweiterung der Klinik sei wirtschaftlich sinnvoll genutzt worden, sagte Küthmann.

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