Vermieter ärgert sich Tedi setzt Mietzahlung in Meckenheim aus

Bonn · Die Einzelhandelskette Tedi zeigt sich in Meckenheim wenig verhandlungsbereit: Tedi hat die Zahlung der Miete und Nebenkosten für April bis Juni ausgesetzt. Der Vermieter wirft der Kette ein unsolidarisches Verhalten vor.

 Ein Blick in eine Filiale der deutschen Handelskette Tedi, die 2004 in Dortmund gegründet wurde.

Ein Blick in eine Filiale der deutschen Handelskette Tedi, die 2004 in Dortmund gegründet wurde.

Foto: dpa/Ina Fassbender

Weiterhin gibt es Streit zwischen Eigentümern und gewerblichen Mietern über den Umgang mit Mietzahlungen in der Corona-Krise. Axel Baurmann ist Vermieter eines Ladenlokales in Meckenheim, das die Einzelhandelskette Tedi gemietet hat. Wie aus dem Briefwechsel von Baurmann und Tedi hervorgeht, der dem General-Anzeiger vorliegt, hat das Unternehmen auf die staatlich verfügten Betriebsschließungen in der Pandemie hingewiesen und die Zahlung von Miete und Nebenkostenabschlag für April bis Juni ausgesetzt.

   Baurmann wirft dem Einzelhändler, der in der Region fast zwei Dutzend Geschäfte betreibt, unsolidarisches Verhalten vor. Tedi hatte dem Vermieter geschrieben, man werde die vollen gesetzlichen Möglichkeiten zur Mietzahlungsstundung ausnutzen. Man werde die Zahlungen wieder aufnehmen, sobald es die Liquidität zulasse.

Baumann forderte Entgegenkommen von Tedi

In dem Mailwechsel zwischen beiden Vertragsseiten forderte Baurmann ein Entgegenkommen von Tedi, das dann darin bestand, dass der Händler anbot, für die drei Monate 50 Prozent der Miete zu zahlen, man werde die Mietdauer dann auch um drei Monate verlängern. Baurmann reicht das Angebot aber nicht, weil Tedi inzwischen wieder den Geschäftsbetrieb aufgenommen hat. „Was uns sehr betrübt, ist die Tatsache, dass es einige gibt, die in einer Zeit, wo Solidarität von uns allen gefordert ist, die Situation ausnutzen und versuchen, ihre Geschäftspartner zu übervorteilen. Diese schwarzen Schafe sollte  man öffentlich anprangern.“

Auf Anfrage des GA schreibt Tedi, man habe „keine pauschalen Regelungen getroffen, sondern partnerschaftliche Entscheidungen mit Augenmaß“. Im Sinne der Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, aber auch „unserer Vermieter“ habe man eine  „bedrohliche Schieflage des Unternehmens abwenden“ wollen. Laut Vermieter Baurmann hat er sich mit einem anderen gewerblichen Mieter, einer Rheinbacher Eisdiele, auf einen Mietzahlungserlass von 50 Prozent geeinigt. „So sollte Solidarität aussehen“, erklärt Baurmann.

Tedi betreibt laut seiner Website europaweit 2250 Filialen und beschäftigt rund 20.000 Mitarbeiter. Seine Geschäfte führen Drogerieprodukte, Tierbedarf, Haushaltsartikel und Geschenke.

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