Entspannung am Arbeitsmarkt

Weniger Erwerbslose und mehr offene Stellen in der Region. Rückgang aufgrund endender Urlaubszeit und beginnender Ausbildungen.

Bonn. (ga/dpa) Die Personalsuche wird schwieriger: "Die erwartete Herbstbelebung ist eingetreten. Der wachsende Stellenbestand zeigt, dass die Betriebe der Region auch weiterhin in großem Umfang Personal nachfragen", sagte am Donnerstag Manfred Kusserow, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg.

Zwar ist die Zahl der gemeldeten Stellen um knapp 200 auf 1 536 gesunken, dennoch haben Arbeitgeber beispielsweise im Gesundheitswesen, in der Altenpflege und in der Metall- und Elektrobranche Probleme bei der Stellenbesetzung.

Dennoch sind derzeit 25 852 Menschen an Rhein und Sieg ohne Job, 3,2 Prozent oder 842 Frauen und Männer weniger als im August. Der Rückgang sei besonders auf die endende Urlaubszeit und die beginnende Ausbildungen zurückzuführen, teilte die Agentur für Arbeit mit.

Wenig überraschend ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit auch in den Bezirken der Arbeitsagenturen Mayen und Neuwied. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt im ehemaligen Landkreis Mayen stabilisierte sich im September weiter.

Nach der aktuellen Statistik der Agentur für Arbeit waren Ende des Monats in der Region 3 348 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 50 weniger als im August und 268 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank von 4,6 auf 4,5 Prozent. Im September 2010 lag sie bei 4,9 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied - dazu gehören die Landkreise Neuwied und Altenkirchen - ging weiter zurück. Ende September waren hier noch 8 268 Menschen arbeitslos gemeldet; das sind 480 weniger als im August und 794 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank von 5,4 auf 5,1 Prozent. Im September 2010 lag sie bei 5,6 Prozent. Gleichzeitig lagen dem Arbeitgeberservice 1 267 Stellenofferten vor.

Mit dem Rückenwind einer starken Konjunktur und einer hohen Arbeitskräfte-Nachfrage ist der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen mit viel Schwung in den Herbst gestartet: Ende September registrierte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit knapp 705 000 Arbeitslose im bevölkerungsreichsten Bundesland.

Das waren 6,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, teilte die Behörde am Donnerstag in Düsseldorf mit. Die Arbeitslosenquote sank auf 7,8 Prozent. Im August hatte sie noch bei 8,2 Prozent gelegen. Im Oktober rechnet die Regionaldirektion mit einem weiteren Absinken der Arbeitslosigkeit auf unter 700 000.

Angesichts des kräftigen Rückgangs zeigte sich die Leiterin der Regionaldirektion, Christiane Schönefeld, zuversichtlich: Der Arbeitsmarkt gehe nun mit positivem Schwung in die kommenden Monate.

Die Wirtschaft zeige sich nach wie vor robust, trotz der erwarteten Eintrübung im vierten Quartal. Bei den jüngeren Menschen sei der Rückgang der Arbeitslosenzahl mit dem Beginn des Ausbildungsjahres allerdings absehbar gewesen. Aber auch alle anderen Gruppen hätten profitiert.

In Rheinland-Pfalz waren im September rund 102 600 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Saarbrücken mitteilte. Das sind 4,8 Prozent oder 5 200 weniger als noch im Vormonat. Erstmals seit langem lag die Arbeitslosenquote mit 4,9 Prozent damit unter der Fünf-Prozent-Marke. Weniger Arbeitslose wurden in einem September zuletzt 1992 gezählt.

Der saisonbedingte Rückgang fiel den Angaben zufolge ähnlich hoch aus wie in den September-Monaten früherer Jahre. Zwar habe in den vergangenen Wochen und Monaten die Arbeitsmarktentwicklung deutlich an Dynamik eingebüßt, sagte die Chefin der Regionaldirektion, Heidrun Schulz.

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